Retrospektive Untersuchung zur Abhängigkeit des Metastasierungszeitpunktes vom BRAF-Mutationsstatus bei Patienten mit malignem Melanom im Stadium und am Hauttumorzentrum Jena

Für das von uns untersuchte Patientenkollektiv am Hauttumorzentrum Jena ergab sich ein deutlich jüngeres Alter bei Erstdiagnose für BRAF-mutierte Patienten gegenüber BRAF-Wildtyp Patienten. Zum Zeitpunkt der Erstmetastasierung und der Fernmetastasierung waren BRAF-mutierte Patienten signifikant jünger als BRAF-Wildtyp Patienten. Alle untersuchten Metastasierungszeiträume wiesen keine wesentlichen Unterschiede zwischen BRAF-mutierten Patienten und BRAF-Wildtyp Patienten auf. Auch das Gesamtüberleben zeigte keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen. Diese Ergebnisse für die Patienten am Hauttumorzentrum Jena korrelieren mit den Ergebnissen anderer Studien, die sich in der Literatur fanden. Im fernmetastasierten Stadium traten in der Gruppe der BRAF-mutierten Patienten signifikant mehr Gehirnmetastasen auf. Ein Zusammenhang zwischen anderen von Fernmetastasen betroffenen Organen und BRAF-mutierten malignen Melanomen ließ sich in unserer untersuchten Patientenkohorte nicht nachweisen. Durch die detaillierte Darstellung und Auswertung der Metastasierungszeiträume, konnte der aus der klinischen Praxis aufgestellte Verdacht der längeren Metastasierungszeiträume für BRAF-mutierte Melanome widerlegt werden. Zukünftige Studien sollten sich weiter mit dem Metastasierungsverhalten im Stadium IV BRAF-mutierter Melanome beschäftigen. Der von uns berichtete Zusammenhang zwischen BRAF-mutierten Melanomen und dem Auftreten von Gehirnmetastasen, wurde zwar auch schon in Studien beschrieben, erfordert aber noch mehr klinische Untersuchungen, besonders im Hinblick auf die Therapie der Gehirnmetastasen.

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