Proteomics basierte Suche nach Biomarkerkandidaten am Hundemodell (COL4A5⁻/⁻) zur präklinischen Diagnose des Alportsyndroms

Das Alportsyndrom ist eine monogenetische Erkrankung, die in 85 % der Fälle x- chromosomal vererbt wird (Savige et al. 2019). Ohne Therapie erleiden die Patienten durchschnittlich mit 22 Jahren ein Nierenversagen. Durch die Behandlung mit ACE- Inhibitoren kann die Progression der Erkrankung um mehr als 10 Jahre verlangsamt werden, wenn bereits im präklinischen Krankheitsstadium mit der Therapie begonnen wird (Gross et al. 2012). Bis heute existieren jedoch keine validen präklinischen Marker, mit denen die Erkrankung diagnostiziert werden kann. Dieser Promotion liegt die Hypothese zugrunde, dass sich die Plasmakonzentration einzelner Proteine bei Merkmalsträgern signifikant von der Gesunder unterscheidet. Die veränderten Proteine sollen im Hundemodell massenspektrometrisch identifiziert, mit früheren Ergebnissen aus dem Mausmodell verglichen und mittels Enzymimmuntest evaluiert werden. Dafür wurden Proteine aus dem Plasma präklinischer Hundewelpen und gesunder Geschwistertiere nativ zweidimensional fraktioniert, massenspektrometrisch analysiert und deren Zusammensetzung verglichen. So konnten Konzentrationsunterschiede einzelner Proteine zwischen Merkmalsträgern und Wildtyp gefunden werden. In Zusammenschau der Proteinverteilungen und aktueller Literatur wurden Serum-Amyloid A, Gelsolin und Adiponektin als vielversprechende Biomarker identifiziert und einer Immuntestevaluierung mittels enzyme-linked immunosorbent assay unterzogen. Die Bestätigung der massenspektrometrisch detektierten Proteine gelang für Gelsolin und Adiponektin. Der Nachweis von Serum-Amyloid A innerhalb der Plasmaproben war nicht erfolgreich. In dieser Promotionsarbeit werden somit zwei Biomarkerkandidaten zur Diagnostik des präklinischen Alportsyndroms vorgeschlagen. Zudem wird ein Ausblick auf weitere potentielle Marker gegeben, für die eine Evaluation noch aussteht. Zusätzlich gelang die Bestätigung einiger Markerkandidaten aus dem Mausmodell (Muckova et al. 2015).

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