Hausärztliche Betreuung von Palliativpatienten innerhalb und außerhalb der SAPV : eine Querschnittserhebung im Rahmen des Verbundprojektes "SAVOIR - Evaluierung der SAPV-Richtlinie: Outcomes, Interaktionen, Regionale Unterschiede"

Hintergrund: Hausärzte spielen eine zentrale Rolle in der ambulanten Palliativversorgung. Ziel der Studie: ist die Beschreibung der hausärztlichen palliativmedizinischen Tätigkeitsübernahme in Art und Umfang sowie eine Darstellung über die hausärztlich empfundene Wichtigkeit der SAPV und deren Einbeziehung, die der bundesweit heterogenen SAPV-Landschaft und den Versorgungsstrukturen Rechnung trägt. Methode: Es erfolgte eine querschnittliche quantitative Untersuchung mittels selbst konzipiertem, pilotiertem Fragebogen auf postalischem Weg im Frühjahr 2018. Hierfür wurde eine Zufallsstichprobe von insgesamt 6000 Hausärzten aus acht Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) (n=750 pro KV) ermittelt und angeschrieben. Ergebnisse: Die Netto-Rücklaufrate betrug 19,1% (n=1144). Die befragten Hausärzte sind in einem hohen Maße palliativmedizinisch aktiv; jedoch mit deutlichen Unterschieden im Ausübungsumfang der einzelnen Tätigkeiten. Unterschiede bestehen auch in Abhängigkeit der KV-Zugehörigkeit. Bei Tätigkeiten, die selten oder nie ausgeführt werden (Durchführung apparativer/invasiver Maßnahmen, 24-Stunden-Erreichbarkeit) ist die Hinzuziehung von SAPV für Hausärzte besonders wichtig. Multivariate Analysen zeigten, dass folgende Variablen mit hoher palliativmedizinischer Aktivität assoziiert waren: Kompetenzempfinden, Selbstverständnis, Versorgungsqualität der umgebenden allgemeinen Infrastruktur, Qualifikation- und Abrechnungslevel, Patienten pro Quartal. Negativ korreliert zeigten sich: Versorgungsqualität des SAPV-Teams, Anzahl der SAPV-Verordnungen. Schlussfolgerung: Die Ergebnisse deuten auf ein hohes Engagement der Hausärzte in der Palliativversorgung hin. Die Stärkung von Kompetenz, Erfahrung und/oder Qualifikation sowie Vergütung könnten die hausärztliche Einbringung in die Palliativversorgung weiter befördern. Eine flexible Hinzuziehung von SAPV in Abhängigkeit der vor Ort verfügbaren AAPV-Infrastruktur und deren Leistbarkeit scheint sinnvoll.

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