Untersuchung der Augenbewegung und visuellen Salienz in Bildausschnitten von Photographie

Das Gebiet der Neuroästhetik befasst sich mit den Sinnesreizen, die ein ästhetisches Empfinden hervorrufen sowie ihrer Verarbeitung. In meiner Arbeit beschäftigte ich mich mit dem Zuschneiden von Photographien, um sie ästhetisch ansprechender zu gestalten (sog. Cropping). Der von mir analysierte Datensatz stammt aus vorangegangenen Studi- en von McManus et al. (2011a, 2011b), die zeigen konnten, dass Cropping wiederholbar und zuverlässig von Probanden durchgeführt wird. Es war den Autoren nicht möglich, objektive Parameter zu isolieren, die während des Cropping-Vorganges eine Rolle spielen. In meiner Arbeit konnte ich zeigen, dass sowohl Salienz als auch Augenbewegungen dafür von zentraler Bedeutung sind. Probanden versuchen, so viel wie möglich von der salienten Struktur in das zugeschnittene Bild zu integrieren. Dabei wird die Salienz im zugeschnittenen Bild nicht zufällig, sondern balanciert verteilt. Dies bedeutet, dass der Bildschwerpunkt der Salienz einen geringen Abstand zum geometrischen Mittelpunkt besitzt. Die Ergebnisse meiner Untersuchung zeigen zum einen eine Verbindung zwischen Crop-ping und Salienz auf. Zum anderen leistet diese Arbeit auch einen Beitrag zum Ver-ständnis der bottom-up Prozesse des visuellen Systems und dem Konzept der pictorial balance bei der ästhetischen Bewertung von Photographien.

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