Von der statischen und dynamischen Sonografie zum Speckle Tracking der mimischen Muskulatur : Reevaluierung der Reliablität bei B-Bild-Untersuchungen und Speckle Tracking zur Quantifizierung von Kontraktionen des M. orbicularis oculi

Es besteht international der Bedarf an einem verfügbaren und objektiven Verfahren zum Quantifizieren von Bewegungen der mimischen Muskulatur. Die diagnostischen Möglichkeiten sind dabei vielfältig. Das zuletzt in Jena entwickelte Ultraschallprotokoll zur statischen und dynamischen Sonografie der mimischen Muskulatur (Volk et al. 2014) wurde bisher nur von den Autoren evaluiert. Die vorliegende Arbeit überprüft deshalb, ob mit der von Maik Sauer erstellten Anleitung (Sauer 2015) ausreichende Fähigkeiten zum Erreichen einer guten Reliabilität erlernt werden können. Um das Protokoll weiter zu verbessern, wird der Einfluss des Sonografierens und der nachträglichen Bildanalyse auf die Reliabilität eingeschätzt. Das o. g. Protokoll zieht durch den Vergleich von Durchmesser und Querschnittsfläche vor und nach Kontraktion nur indirekt einen Rückschluss auf die Muskeldynamik. Dieses Defizit betrifft alle erfassten Muskeln, insbesondere aber den M. orbicularis oculi. Aufgrund seiner Anatomie und des speziellen Kontraktionsablaufes als einziger Augenschließer ist dessen Funktion im bisherigen Protokoll besonders schlecht abgebildet (Sauer 2015). So stellt die Erweiterung der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten der dynamischen Quantifizierung von Muskelbewegungen im Gesicht ein zweites Ziel dieser Arbeit dar. In einer Pilotstudie wird die in der Echokardiografie etablierte Technik des sonografischen Speckle Trackings auf den M. orbicularis oculi übertragen und hinsichtlich der Reliabilität im neuen Anwendungsfall getestet. Der Versuchsablauf ist dabei so gewählt, dass sowohl die Wiederholbarkeit des Speckle Trackings als Technik ohne starke umweltbedingte Störfaktoren als auch die Reproduzierbarkeit in einem möglichen späteren klinischen Setting erfasst werden. Das Speckle Tracking könnte zu einem wichtigen Instrument zur Quantifizierung von Gesichtsbewegungen werden, neue Erkenntnisse für die (Patho-)Physiologie sowie den Vergleich von verschiedenen Therapien liefern.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung: