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Ist milde Hyperthermie in der Lage Desmoplasie in Pankreastumoren aufzulösen? : Untersuchungen an einem in vitro Modell

Pankreaskarzinome haben unter den häufigen Tumoren die schlechteste Prognose. Diese ist unter anderem auf den hohen Stromaanteil zurückzuführen, den man als Desmoplasie bezeichnet. Dadurch bedingt werden Tumorgefäße komprimiert, sodass systemisch applizierte Chemotherapeutika die Tumorzellen nur unzureichend erreichen. Da Wärme bekanntermaßen sowohl eine proteindenaturierende als auch eine zytotoxische Wirkung hat, kann diese eine vielversprechende Möglichkeit zur Auflösung der Desmoplasie und zur Zellreduktion darstellen. Trotz dieser Erkenntnisse ist die Wirkung einer Hyperthermie auf das Tumorstroma nur unzureichend geklärt. Die vorliegende Arbeit untersucht daher, den Einfluss einer Hyperthermie auf das Tumorstroma und die Zellen von Pankreaskarzinomen. Zunächst wurden an murinen Kollagenquellen kollagendegradierende Temperaturen im Bereich der milden Hyperthermie ermittelt. Weiterhin wurden Tumorzellsphäroide aus Pankreaskarzinomzellen und Fibroblasten gebildet, welche die Desmoplasie nachbilden sollen. Diese wurden einstündig mit den zuvor ermittelten Temperaturen behandelt. Nach der Wärmeexposition wurden die Auswirkungen der Hyperthermie auf die Integrität der Kollagenfasern mittels Second Harmonic Generation-Mikroskopie analysiert. Die Wirkung stromadegradierender Temperaturen auf die Vitalität von Tumorzellen wurde fluoreszenzmikrokopisch bestimmt. In der Arbeit konnte gezeigt werden, dass die Behandlung der Sphäroide mit den zuvor ermittelten kollagendegradierenden Temperaturen von 40 °C und 42 °C eine Reduktion intakter Kollagenfasern um 90 % bewirkte. Zudem ergab die Hyperthermie eine signifikante Reduktion vitaler Zellen. Zusammenfassend konnte gezeigt werden, dass eine milde Hyperthermie die Desmoplasie reduzieren und letale Effekte induzieren kann, sodass eine Hyperthermiebehandlung das Therapieansprechen von Pankreaskarzinomen auf additiv verabreichte Chemotherapie durch Dekompression von Tumorgefäßen verbessern könnte.

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