Dissertation CC BY 4.0
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Untersuchungen zum Lipidstoffwechsel und Fettsäureprofil bei Patienten mit schizophrener Erstmanifestation

Trotz intensiver Forschung ist die Ätiopathogenese schizophrener Erkrankungen noch nicht umfassend verstanden. Einen Erklärungsmechanismus bietet die Membranlipid-Hypothese. Diese gesteht den Phospholipiden und den in ihnen inkorporierten mehrfach ungesättigten Fettsäuren aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen im zentralen Nervensystem eine essentielle und ursächliche Rolle in der Krankheitsentstehung zu. Ziel der vorliegenden Studie war es, die Fettsäurenverteilung in den Plasmalipidfraktionen der Triacylglyceride (TAG), Cholesterolester (CE) und der Phospholipide (PL) sowie der Phosphatidylethanolamin (PE) - und Sphingomyelinfraktion (SM) der Erythrozytenmembran zwischen Patienten in der frühen Akutmanifestation schizophrener Erkrankungen und gesunden Kontrollpersonen zu vergleichen. Die Fall-Kontrollstudie umfasste eine gruppenparallelisierte Stichprobe von 32 Patienten und 33 Kontrollpersonen. Nach Lipidextraktion wurden die Plasma-TAG, Plasma-CE, Plasma-PL sowie die PE- und SM-Fraktion aus den Erythrozytenmembranen mittels Dünnschichtchromatographie isoliert. Die Fettsäuren wurden anschließend durch Zugabe methanolischer Salzsäure methyliert und mittels Gaschromatographie detektiert und quantifiziert. Ergebnisse: Bei der Auswertung der Plasmalipidfraktionen lässt sichfeststellen, dass die Patienten im Trend höhere Konzentrationen an n3-Fettsäuren zu verzeichnen haben, während sie bei den n6-Fettsäuren Defizite gegenüber den Kontrollen aufwiesen. In der SM- und PE- Fraktion der Erythrozytenmembran ergaben sich signifikant verminderte Werte einzelner (z.B. DGLA und AA) bzw. im Trend aller n6-FS bei den Patienten. Die im Einklang mit der aktuellen Studienlage gefundenen Unterschiede lassen sich nicht ausreichend durch unterschiedliche Ernährungsgewohnheiten erklären. Die erniedrigte Konzentration der AA bei Patienten in der SM Fraktion stellt einen möglichen pathogenetischen Faktor der Schizoprenie dar.

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