Degenerativer Innenmeniskusschaden und Geometrie des Kniegelenks : prospektive MRT-Fallstudie

Der degenerative Innenmeniskusschaden ist eine der häufigsten unfallchirurgisch- orthopädischen Erkrankungen. Im Hinblick darauf, dass bei einem Teil der Patienten Körpergröße oder sportliche Belastungen für dieses Krankheitsbild im Sinne eines Risikofaktors mitverantwortlich sind, ergeben sowohl in Bezug auf die Behandlung als auch im Rahmen von Begutachtungen mitunter Unklarheiten. Ziel der Arbeit war es zu untersuchen, ob die Größe des Innenmeniskus und der relative Anteil im Bezug zum Diameter der Gelenkfläche mögliche assoziierte Faktoren für degenerative Rissbildungen ist. In der Zeit von 10.10.2017-25.09.2018 haben 646 Patienten in der radiologischen Gemeinschaftspraxis in Eisenach an der MRT-Knie-Studie teilgenommen. Insgesamt wurden die Daten von 381 Patienten (220 Frauen und 161 Männer) im Alter von 12 bis 82 Jahren (Median 50,0 ± 16,4 Jahre) analysiert. Ergebnisse und Schlussfolgerung: In der Gruppe Stoller II/III wurden größere Innenmenisken nachgewiesen als in der Gruppe Stoller 0/I, vor allem für die Breite zwischen Hinterhorn und Pars Intermedia (Stoller II/III 19,2 mm, Stoller 0/I 15,7 mm bei Männern und Stoller II/III 16,6 mm, Stoller 0/I 14,3 mm bei Frauen). Damit konnte entsprechend der Vermutung bestätigt werden, dass größere Menisken mit Rissschaden signifikant häufiger assoziiert sind. Eine mögliche Ursache für das Versagen von Nähten kann ein übergroßer Meniskus sein. Bei der Entscheidung über eine Operation sollte die Größe des Meniskus' als bedeutender Faktor berücksichtigt werden. Die Ergebnisse haben möglicherweise auch für die Beurteilung einer Schadensanlage für einen degenerativen Meniskusschaden (zum Beispiel bei der Begutachtung der BK 2102) in Zukunft Bedeutung.

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