Aspects of Placentophagy : original data and literature review

In den letzten Jahrzehnten kann man unter Müttern der industrialisierten Länder den Trend beobachten, die eigene Plazenta als Heilmittel im Wochenbett einzunehmen. Ausgehend von den USA wurde das Verarbeiten der getrockneten Plazenta zu Kapseln für die postpartale Einnahme auch in Europa populär. Angebliche Benefits sind vermehrte Milchbildung, stabile Gemütslage, beschleunigte Rückbildung und das subjektive Gefühl von mehr Energie im Wochenbett. In der traditionellen Chinesischen Medizin wird gedämpfte, getrocknete placenta hominis seit Jahrhunderten als Therapeutikum angewendet, unter anderem bei insuffizienter Milchbildung. Auch in historischen deutschen Arzneimittellehren ist getrockenete placenta hominis als wehenförderndes Heilmittel verzeichnet. In dieser Studie wurde untersucht, welche Hormone und Spurenelemente in Plazentagewebe enthalten sind und wie sich deren Konzentration durch das Verarbeiten und Dehydrieren verändert. Außerdem wurde die bakterielle Kontamination von Plazenta-Präparaten analysiert. Neun Plazenten, alle von spontanen, interventionslosen Geburten gesunder Frauen wurden verarbeitet: sechs wurden zur Analyse der Hormon- und Spurenelementkonzentrationen ausgewählt, acht wurden mikrobiologisch untersucht. Die Konzentrationen von CRH, hPL, Oxytocin (OT) und ACTH in rohem, dehydriertem und gedämpften und dehydriertem Plazentagewebe wurden mittels ELISA gemessen. Durch einen Hefe-Rezeptor-Bioassay wurde die Bindung der Inhaltsstoffe an den humanen Rezeptor für Östrogene bzw. Progesteron analysiert und die Östrogen- bzw. Progesteron-Äquivalente (EEQ bzw. PEQ) bestimmt. Spurenelemente (As, Cd, Fe, Pb, Se, Hg) wurden mittels ICP-MS quantifiziert. Isolierte Kolonien von Proben und Abstrichen der Plazentapräparate wurden durch Vitek-MS identifiziert.

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