Validierung eines auf der elektronischen Patientenakte COPRA basierenden Algorithmus zur Erfassung der Anzahl erforderlicher Händedesinfektionsereignisse auf einer anästhesiologischen Intensivstation

Die hygienische Händedesinfektion ist eine der wichtigsten Maßnahmen zur Infektionsprävention. Bisher gilt die direkte Beobachtung als Goldstandard zur Überprüfung der Händehygiene-Compliance. Diese wird jedoch zunehmend aufgrund des hohen zeitlichen, finanziellen und personellen Aufwandes sowie deren Beeinflussung durch den Hawthorne-Effekt in Frage gestellt. Der Hawthorne-Effekt beschreibt ein verändertes Verhalten unter offen stattfindender Beobachtung und führt zu einer Überschätzung der Händehygiene-Compliance. Die primäre Fragestellung der vorliegenden Arbeit ist, ob man mithilfe eines elektronischen Algorithmus die Mindestanzahl der erforderlichen Händedesinfektionen aus einer elektronischen Patientenakte ermitteln kann, um auf dieser Basis in Kombination mit einer automatisierten elektronischen Erfassung der Händedesinfektions-Ereignisse eine kontinuierliche und objektive Bestimmung der Händedesinfektions-Compliance zu ermöglichen. Ziel dieser Arbeit ist es, den Algorithmus hinsichtlich der Genauigkeit bei der Erfassung der Anzahl der Händedesinfektions-Ereignisse zu validieren. Die hierfür notwendigen Beobachtungen fanden von April bis September 2015 auf einer anästhesiologischen Intensivstation des Universitätsklinikums Jena statt. Die parallel dazu algorithmisch aus der elektronischen Patientenakte COPRA extrahierten Daten wurden den Ergebnissen der direkten Beobachtung gegenübergestellt. Es zeigte sich, dass mittels Algorithmus 45% der erforderlichen beobachteten Händedesinfektions-Indikationen erfasst werden können. Dies ist ein insgesamt ungenügendes Ergebnis, um den Algorithmus in dieser Form anwenden zu können.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten