Dissertation CC BY 3.0
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MEG-Untersuchungen somatosensorisch evozierter Aktivität im Kontext der interhemisphärischen Inhibition und Reduktionsmechanismen in Diskriminationsaufgaben

Die vorliegende experimentelle Arbeit hatte die Untersuchung der diskriminatorischen Reizverarbeitung, Lateralität und interhemisphärischer Inhibitionsprozesse im somatosensorischen System zum Gegenstand. Dazu wurden magnetoenzephalografische Messungen an gesunden Probanden durchgeführt, wobei nach taktiler Stimulation beider Zeige- und Mittelfinger somatosensorisch evozierte Felder (SEF) des primär somatosensorischen Kortex (S1) abgeleitet wurden. Die Studie erbrachte neue Erkenntnisse über die Beeinflussung der SEF einer Hand durch zusätzliche Stimulation der anderen Hand. In die Untersuchung konnten 24 gesunde Probanden eingeschlossen werden, die dem Edinburgh Handedness Inventory (EHI) zufolge ausnahmslos rechtshändig waren. Den Teilnehmern wurden über Luftdruckstimulatoren Berührungsreize an den Fingerbeeren der Zeige- und Mittelfinger beider Hände appliziert, wobei die sensorische Reizung der Finger einzeln und in pseudorandomisierter Reihenfolge erfolgte. Die vorgelegte Untersuchung zeigt, dass sich der Reduktionsmechanismus in Diskriminationsaufgaben innerhalb des mechanosensiblen Systems bei bilateraler taktiler Reizung im MEG abbildet - und zwar sowohl an der rechten, hier dominanten als auch - erstmals - an der linken, hier subdominanten Hand. Die Resultate untermauern den der Signalminderung zugrunde liegenden Mechanismus der lateralen Inhibition als global wirkendes Funktionsprinzip der somatosensorischen Reizverarbeitung. Die Ergebnisse bestätigen weiterhin den weitaus größeren Einfluss der Ausführung einer Diskriminationsaufgabe auf die primären SEF der rechten im Vergleich zur linken Hand und stützen die Hypothese einer vermehrten lateralen Inhibition bei Reizdiskrimination am rechten Zeige- und Mittelfinger. Eine Signalminderung aufgrund einer - von der zusätzlich stimulierten Gegenseite ausgehenden - interhemisphärischen Inhibition (IHI) konnte hingegen nicht nachgewiesen werden.

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