Mammakarzinom während der Schwangerschaft : Analyse des schwangerschaftsassoziierten Einflusses auf das Wachstums- und Invasionsverhalten des Tumors

Das Mammakarzinom zählt zu einer der häufigsten malignen Erkrankung während der Schwangerschaft. Die Arbeit zielte darauf ab, die wechselseitige Beeinflussung von schwangerschaftsassoziierten Veränderungen und Mammakarzinomerkrankung zu analysieren. Dabei sollte die Plazenta als essentielles Organ während der Schwangerschaft im Mittelpunkt der Untersuchungen stehen, welche sowohl als Einflussfaktor auf Mammakarzinomzellen untersucht als auch als Grundlage für tierversuchsfreie Modelle genutzt wurde. Weiterhin wurden andere in vitro Modelle etabliert, die zur Untersuchung des schwangerschaftsassoziierten Mammakarzinoms dienten. Für das experimentelle Setup wurden drei verschiedene Mammakarzinomzelllinien (MCF-7, MDA-MB-231 und SK-BR-3) verwendet. Für eine realistische Simulation der in vivo Tumoren, wurden die adhärent wachsende Zellen zu Sphäroiden geformt. Danach erfolgte eine Co-Kultivierung mit Plazenta-Explantaten und anschließend die Analyse deren Interaktionsverhalten. Außerdem dienten die Plazenta zur Konditionierung von Zellkulturmedien, welche nachfolgend für die Inkubation der Karzinomzellen genutzt wurden. Die Verwendung von hängenden Tropfen unter Zusatz von 25% Methylcellulose stellte sich als effizienteste Methode in Bezug auf Formierung gleichförmiger Sphäroide, finanzielle Ausgaben und Zeitaufwand dar. Nach Co-kultivierung von MCF-7 Sphäroide und Plazenta-Explantaten offenbarten mikroskopische und histologische Analysen eine Durchmischung beider Gewebetypen in vitro. Das plazenta-konditionierte Medium bewirkte in allen Zelltypen unabhängig vom Rezeptorstatus morphologische Veränderungen und eine Zunahme der Invasivität. In den hormon-positiven Mammakarzinomzellen kam es zur Herunterregulierung des Estrogen Rezeptors α. Es konnte gezeigt werden, dass die Schwangerschaft als solche, aber auch die Plazenta mit ihren vielfältigen sezernierten Substanzen einen merklichen Einfluss auf die Entwicklung von Tumoren und späteren den Krankheitsverlauf ausüben.

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