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Einfluss der Videolaryngoskopie auf den Erfolg des Neuromonitorings des Nervus laryngeus recurrens in der Schilddrüsenchirurgie

SD-Operationen sind die dritthäufigsten Operationen überhaupt. Eine gefürchtete Komplikation der Schilddrüsenchirurgie ist die Verletzung des Nervus laryngeus recurrens (NLR) mit postoperativer Rekurrensparese. Eine der Vermeidungsstrategien ist die Identifizierung des NLR mit dem nicht-invasiven intraoperativen Neuromonitoring (IONM) mittels Elektroden am Endotrachealtubus. Ein erfolgreiches IONM ist nur durch eine präzise Platzierung des EMG-Tubus möglich. Die seitlichen Elektroden müssen den Stimmbändern hierzu von innen anliegen und über die Schleimhaut Kontakt mit dem M. vocalis haben. Die Überprüfung der korrekten Tubuslage kann z.B. über eine konventionelle direkte Laryngoskopie oder die neuere Videolaryngoskopie erfolgen. In der vorliegenden retrospektiven Studie wurden die Daten aller Patienten ausgewertet, die im Zeitraum 2010 und 2011 in der Zentralklinik Bad Berka an der Schilddrüse operiert wurden. In 2010 geschah die Kontrolle der Tubuslage mit einem konventionellen Laryngoskop, in 2011 mit der neu eingeführten Videolaryngoskopie. Hauptziel unserer Studie war zu untersuchen, inwieweit die Nutzung der Videolaryngoskopie die Erfolgsraten einer Identifizierung des NLR verbessert und die Komplikationsrate einer SD-Operation senken kann. Der entscheidende Vorteil der Videolaryngoskopie ist dabei, dass man die Lage des Tubus ohne Aufhebung der typischen OP-Lagerung mit überstrecktem Kopf unmittelbar vor der Operation kontrollieren und ggf. korrigieren kann. Die Ergebnisse unserer Studie zeigen, dass eine routinenmäßige videolaryngoskopische Kontrolle der Tubuslage nach Lagerung des Patienten zur Operation die Rate eines erfolgreichen Monitorings erhöhen kann und damit die Rate an NLR-Paresen und Heiserkeit senken kann. Das IONM des NLR bei SD-Operationen senkt die Rate an Stimmbandlähmungen, kann aber das Auftreten einer Lähmung des NLR nicht gänzlich ausschließen. Trotz erfolgreichem Neuromonitoring kann es zu Stimmbandlähmungen kommen.

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