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Der Einfluss von DISC1 auf die neuronale Migration

Das Gen Disrupted-in-Schizophrenia-1 (DISC1) gilt als Risikofaktor für psychische Erkrankungen; seine Charakterisierung könnte ein besseres Verständnis und neue Therapieansätze ermöglichen. DISC1 kodiert ein Gerüstprotein, welches vielfältige Funktionen vermittelt. Für die korrekte Entwicklung des Zentralnervensystems spielt DISC1 deshalb vermutlich eine entscheidende Rolle. In der vorliegenden Arbeit wurde die Expression von DISC1 während der Mausentwicklung untersucht. Dabei wurde die zeitliche und räumliche Verteilung von DISC1 molekularbiologisch und mittels immunmarkierter Dünnschnitte mikroskopisch ausgewertet. DISC1 wurde in Zellkulturen überexprimiert und die DISC1-Verteilung in kortikalen Interneuronen untersucht. Es wurde geklärt, dass Isoformen des Proteins zeitlich und räumlich getrennt voneinander exprimiert werden. Eine Isoform kam in Axonen und Fasern vor. Eine zweite wurde ausschließlich in den Zellsomata nachgewiesen. Es konnte gezeigt werden, dass DISC1 über die Zeit zunahm. DISC1 konnte in unterschiedlichen Bereichen des adulten Zentralennervensystems nachgewiesen werden. Im Kortex wurde in der Hälfte aller untersuchten Zellen DISC1 detektiert. Bei Überexpression bildeten sich DISC1-Aggresomen. Am Zentrosom von Interneuronen war DISC1 kolokalisiert mit Lis1, hier lag DISC1 mit Komponenten des Zytoskeletts kolokalisiert vor. Die in dieser Arbeit gezeigten Ergebnisse stützen die Annahme, dass zur Schizophrenie entwicklungsbiologische Faktoren entscheidend beitragen. Der Nachweis von DISC1 an E12, ist ein Hinweis darauf, dass der Grundstein für Schizophrenie schon früh gelegt wird. Die vorliegende Arbeit zeigt, dass während der Migration von Neuronen, verschiedene Isoformen von DISC1 unterschiedlich verteilt vorliegen. Dies legt die Annahme nahe, dass DISC1 sehr heterogene Aufgaben wahrnimmt.

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