Impfstatus und Multimorbidität von Pflegeheimbewohnern (IMPf)

Impfungen sind eine effektive und sichere primärpräventive Maßnahme vor Infektionskrankheiten, besonders unter den Gesichtspunkten der Immunseneszenz und der Multimorbidität, welche im höheren Lebensalter eine besondere Rolle spielen. In Deutschland gibt es daher jährlich aktualisierte Empfehlungen von der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (STIKO) speziell für Personen über 60 Jahren. Für die Jahre 2010 und 2011 umfassten diese eine jährliche Influenza-Impfung, eine Tetanus- und Diphtherie-Impfung (Td) alle zehn Jahre, eine einmalige Pneumokokken-Impfung sowie eine einmalige Pertussis-Impfung bei der nächsten fälligen Td-Impfung. Aufgrund des Fehlens einer zentralen Dokumentation der durchgeführten Impfungen ist eine Einschätzung über den Impfstatus der Bevölkerung sehr schwierig. Die bisher veröffentlichten Impfraten für ältere Personen variieren sehr stark. Die Empfehlung des behandelnden Arztes zur Durchführung einer Impfung ist ein wichtiger bekannter Einflussfaktor. Für Deutschland liegen bisher nur wenige Untersuchungen zum Impfstatus von älteren Personen vor, insbesondere über die Umsetzung der Impfempfehlungen der STIKO für über 60-jährige Personen in Gemeinschaftseinrichtungen. Zur Überprüfung der Umsetzung der Impfempfehlungen der STIKO soll daher der Impfstatus für Influenza, Tetanus, Diphtherie, Pneumokokken und Pertussis von über 60-jährigen Pflegeheimbewohnern erfasst werden. Weiterhin soll geprüft werden, ob Einflussfaktoren, wie eine Indikation durch eine bestehende Erkrankung, Multimorbidität und Polymedikation, Funktionalität, das Vorhandensein einer Bezugsperson, die Dauer der Heimunterbringung und der Behandlung durch den aktuellen Hausarzt, vorliegen. Hierzu wurden in einer Querschnittsuntersuchung Impf- und Krankendaten von 94 Pflegeheimbewohnern in vier verschiedenen Pflegeheimen ohne Impfprogramm in Jena, Apolda und Weimar im August und September 2011 ausgewertet. Die Erhebung des Impfstatus erfolgte auf Grundlage der Pflegeakte, im Pflegeheim vorhandener Impfdokumente (Impfausweis, Nothilfepass) sowie der Dokumentation des aktuell behandelnden Hausarztes. Zur Beurteilung der Multimorbidität und Funktionalität der Probanden wurden die Cumulative Illness Rating Scale (CIRS-G) sowie der Barthel-Index herangezogen.

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