Cognitive impairment in patients with multiple sclerosis : evaluation of established and novel neuropsychological assessment strategies

In drei Studien wurden etablierte und neuartiger Testverfahren zur Erfassung neurokognitiver Störungen bei Patienten mit Multiple Sklerose (MS) evaluiert. Der Schwerpunkt lag auf der Gegenüberstellung des frühen und späten Erkrankungsstadiums und folgender Fragestellungen: (1): Welche Kriterien existieren für die Klassifikation einer kognitiven Störung bei MS und wie zuverlässig sind die daraus folgenden Ergebnisse? (2): Welche Gedächtnisstörungen lassen sich durch eine umfangreiche Testung und nach Berücksichtigung einer verlangsamten Verarbeitungsgeschwindigkeit nachweisen? (3): Lassen sich durch die Verwendung eines neuartigen, auf der Theorie der Visuellen Aufmerksamkeit (TVA) basierenden Testverfahrens Defizite der visuellen Verarbeitungsfähigkeit ermitteln und bestehen Zusammenhänge zu Defiziten in der konventionellen kognitiven Testung? Zwei parallelisierte Gruppen mit insgesamt 77 MS Patienten wurden multizentrisch rekrutiert und mittels traditioneller neuropsychologischer Testverfahren, eines TVA-basierten Verfahrens (whole report) und mittels Magnetresonanztomographie untersucht. Zusätzlich wurde ein systematisches Review über verwendete Klassifikationskriterien durchgeführt und zwei parallelisierte Kontrollgruppen mit insgesamt 75 Probanden auf gleiche Weise neuropsychologisch untersucht. Die Ergebnisse der Arbeit legen nahe, dass es durch die Verwendung unterschiedlicher Klassifikationskriterien zu einer Überschätzung früher kognitiver Störungen gekommen sein könnte. Außerdem scheinen Gedächtnisstörungen vor allem im späteren Krankheitsverlauf, in relativ unspezifischer Form prävalent zu werden und teilweise auf eine verlangsamte Verarbeitungsgeschwindigkeit zurückzuführen zu sein. Schließlich könnten sich erste Anzeichen kognitiver Veränderungen bereits mittels TVA-basierter Testung aufdecken lassen und die Testung im späteren Krankheitsverlauf eine grobe Abschätzung kognitiver Defizite ermöglichen.

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