Q-Fieber als Berufsrisiko : eine Seroprävalenzstudie

Die vorliegende Arbeit stellt die weltweit größte Seroprävalenzstudie für Q-Fieber bei ausgesuchten Berufsgruppen und Blutspendern als Kontrollgruppe dar. Im Vorfeld wurde speziell für diese Fragestellung das hier angewandte Testverfahren evaluiert. Bei den Berufsgruppen mit intensivem Tierkontakt (n=182) wurde eine deutlich erhöhte Seroprävalenz von 70% nachgewiesen. Die hierdurch gezeigte hohe Rate an zurückliegenden Infektionen belegt, dass die Bedeutung von Coxiella burnetii unterschätzt wird. Das Risiko für bestimmte Berufsgruppen, an Q-Fieber zu erkranken, ist demnach deutlich höher einzustufen als bisher angenommen. Dieses signifikant erhöhte Berufsrisiko gilt besonders für Schäfer (n=77, Seroprävalenz von 76.6%), Rinderhalter (n=14, Seroprävalenz von 64.3%) und Tierärzte (n=74, Seroprävalenz von 70.3%). Für Schäfer und Tierärzte zeigen die Daten, dass die Infektion bei einem Großteil bereits in den ersten fünf Jahren der Berufstätigkeit erfolgt. Ein hohes Berufsrisiko konnte im Rahmen dieser Studie erstmalig auch für Mitarbeiter veterinärmedizinischer Behörden (n=17, Seroprävalenz von 41.2%) nachgewiesen werden. Ein unterschiedliches Infektionsrisiko für Schäfer in den verschiedenen Thüringer Handels-Regionen konnte in der vorliegenden Studie nicht nachgewiesen werden. Im Gegensatz dazu zeigte sich keine erhöhte Seroprävalenz bei Personen, die in der Geburtshilfe tätig sind (n=68, Seroprävalenz von 0%). Unsere Ergebnisse geben damit keinen Hinweis auf ein erhöhtes Risiko für in der Geburtshilfe Tätige, sich mit dem Q-Fieber-Erreger zu infizieren. Die Seroprävalenz in der Kontrollgruppe (Blutspender, n=92) betrug 2.2%.

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