Erfassung der Komplikationen nach osteoporotischen Frakturen im Stadtgebiet Jena innerhalb eines Jahres

Der demografische Wandel in der Bundesrepublik Deutschland bewirkt eine Zunahme der Krankheitsbilder des höheren Alters. Eine dieser Krankheiten ist die Osteoporose. Die damit einhergehenden Frakturen, deren Behandlung und mögliche Komplikationen haben sowohl Einschränkungen für den Patienten, als auch sozioökonomische Auswirkungen. Ziel dieser Arbeit war es unter anderem Daten zu osteoporosetypischen Frakturen sowie Komplikationen bei der Behandlung in einer mittelgroßen deutschen Stadt zu erfassen. Die Datenerfassung erfolgte vom 14.02.2013 bis 13.02.2014 über die Radiologie des UKJs und 9 orthopädisch-chirurgischen Praxen in Jena. Es kam bei 698 Patienten (463 weiblich; 235 männlich) zu 765 Einzelfrakturen im Bereich des subkapitalen Humerus, Radiuskopfes, distalen Unterarms, Wirbelkörper, proximalen Femur oder Sprunggelenks. 386 Patienten (55,3%) wurden operativ versorgt. 183 der 698 Patienten (26,2%) erlitten eine Komplikation (inkl. Tod). Die häufigsten Komplikationen waren transfusionspflichtige Anämie (22,9% aller Komplikationen), Harnwegsinfekt (20,8%) sowie Pneumonie (12,0%). Häufig waren Komplikationen nach proximalen Femurfrakturen (61,3%), Wirbelkörperfrakturen (31,4%) und Frakturen des subkapitalen Humerus (24,7%). Die Mortalität belief sich auf insgesamt 2,7%. Die Frakturarten mit der höchsten Mortalität waren Frakturen des proximalen Femurs (63,2% aller Verstorbenen) gefolgt von Wirbelkörperfrakturen (21,1%). Sowohl für die Entstehung einer Komplikation, als auch für die Mortalität einer jeden Frakturlokalisation konnte ein positiver Zusammenhang zu fortgeschrittenem Alter der Patienten festgestellt werden (p=0,000 bzw. p=0,004). 121 Patienten (17,3%) hatten eine Osteoporose, wobei davon 85,1% weiblich waren. Besonders bei Frakturen im höheren Alter muss an eine Osteoporose gedacht werden. Zudem muss besonders auf mögliche Frühzeichen einer Komplikation geachtet werden. Dabei spielen postoperative Anämien und Infekte eine herausragende Rolle.

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