Die Einflüsse von präoperativem Schmerz, Resilienz, Depressivität, Schmerzkatastrophisierung und Angst auf das postoperative Schmerzempfinden bei Patienten mit Pharynxoperationen oder ohrchirurgischen Eingriffen

Die postoperative Schmerztherapie ist im Bereich der HNO ein wichtiger Aspekt der Behandlung von Patienten. Ziel der Arbeit war, die Einflüsse von präoperativen psychischen Faktoren und weiteren Parametern auf das postoperative Schmerzempfinden zu analysieren und die Schmerzbehandlung zu verbessern. In der HNO-Klinik des UKJ wurden 82 Personen in die Studie eingeschlossen, davon 41 mit Ohr- und 41 mit Pharynxoperation. Die Befragung aller Probanden erfolgte prä- und postoperativ. Der Fragenkatalog beinhaltete Angaben zur Person, diverse Schmerzangaben sowie 4 Messinstrumente zu Depressivität, Schmerzkatastrophisierung, Resilienz und Angst. Postoperativ wurde der QUIPS-Fragenkatalog genutzt. Mit Hilfe diverser statistischer Tests und Korrelationen wurden Prädiktoren für postoperativen Schmerz ermittelt und anschließend mit linearer und binär logistischer Regression auf Unabhängigkeit geprüft. Als Ergebnisse konnte man für den Belastungsschmerz im Modell der multiplen linearen Regression 3 signifikante Parameter finden: Opioidgabe im Aufwachraum (p<0.001), Depressivität (p=0.001) und Erwartungsschmerz (p=0.016). Im Modell der binär logistischen Regression zeigten sich hingegen 4: Opioidgabe im Aufwachraum (Odds Ratio [OR]:14.143; p=0.001), Trait-Angst (OR:1.139; p=0.01), präoperativer Momentanschmerz (OR:36.312; p=0.012) und Kälteanwendung (OR:21.903; p=0.018). Für den Maximalschmerz in der multiplen linearen Regression waren es: Opioidgabe im Aufwachraum (p<0.001), Depressivität (p=0.001) und Alter (p=0.015) sowie in der binär logistischen Regression: Opioidgabe im Aufwachraum (OR:39.100; p<0.001), Alter (OR:0.939; p=0.005), präoperativer Momentanschmerz (OR:24.274; p=0.011) und Trait-Angst (OR:1.083; p=0.05). Die Ergebnisse zeigen, dass präoperative Faktoren wie Angst, Depressivität oder Schmerz negative Einflüsse auf das postoperative Schmerzempfinden haben und dass diese bereits vor dem geplanten Eingriff zu detektieren und zu behandeln sind.

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