Analyse der Leckage-Therapie bei Nahtinsuffizienz am Rektum : Ergebnisse der Therapie mit dem endoVac und einem innovativen Spülsystem

Die postoperative Anastomoseninsuffizienz im unteren Gastrointestinaltrakt geht mit einer Morbidität bis 50% und einer Letalität bis 25% einher. Bei auftretender Peritonitis ist meist eine Aufhebung der Anastomose und Enterostomaanlage erforderlich. Ohne Peritonitis kann interventionell (Lokaldrainage, Stenting, Clipping, Fibrinklebung, endoskopische Vakuumtherapie) behandelt werden. Bisher wurden für die endoskopische Vakuumtherapie bei frühem Therapiebeginn bessere Ergebnisse beschrieben als bei späterem. Für eine Enterostomarückverlagerung ist ein nicht vorhandener Abszess oder eine nicht vorhandene chronische Anastomoseninsuffizienz die Voraussetzung. Bisher untersuchte Patientenkollektive wurden mit bis zu 37 Patienten beschrieben. Nach dieser Therapie können wiederkehrende Abszesse mit einer Häufigkeit bis 25% auftreten. Diese reduzieren die Enterostomarückverlagerung nochmals um 10-15%. Die Hypothesen der vorliegenden Arbeit waren, dass 1. ein früher Beginn der endoVac-Behandlung zu einer höheren Heilungsrate führt und 2., dass ein an der UNI-Klinik Jena neu entwickeltes rektales Spülsystem in seiner supportiven Anwendung nach dem Ende der endoVac-Behandlung die Rate an wiederkehrenden Abszessen reduziert. Ziel der Arbeit war, diese beiden Hypothesen an einer für eine statistische Auswertung adäquaten Fallzahl zu überprüfen. Aus einem Kollektiv von 89 Patienten wurden einerseits 2 Subkollektive mit jeweils frühem und spätem Therapiebeginn (früh n=55, spät n= 34) und andererseits 2 Subkollektive mit jeweils supportiver endoSpüler- und alleiniger endoVac-Behandlung (endoVac allein n=29, endoVac plus endoSpüler n=60) gebildet. Die Vergleiche der Therapiezeitpunkte konnten den in der Literatur beschriebenen Trend nicht bestätigen (Heilungsrate früher Therapiebeginn 87% und später Therapiebeginn 85%). Unabhängig vom Therapiebeginn konnte mit der supportiven Anwendung des endoSpülers eine statistisch signifikant bessere Heilungsrate von 95% gegenüber den Patienten ohne supportive endoSpüler-Behandlung mit 69% erreicht werden. Diese bessere Heilungsrate wurde mit einer Sicherheit von 96% innerhalb von 4 Monaten nach dem Ende der endoVac-Behandlung erreicht.

Vorschau

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten