Dissertation CC BY 3.0
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Everolimus zur Therapie der fortgeschrittenen steroidresistenten chronischen Graft-versus-Host Erkrankung nach allogener hämatopoetischer Stammzelltransplantation

Die Behandlung der chronischen GvHD (cGvHD) stellt auch nach langjähriger Etablierung der allogenen Stammzelltransplantation eine besondere Herausforderung dar. Die retrospektive Analyse untersucht die Therapie mit Everolimus, welches bei Versagen der primären Standardtherapie mit Kortikosteroiden als Zweitlinienbehandlung und als höhergradige Salvagetherapie in Kombination mit Prednisolon und/oder Mycophenolat (MMF) und/oder ECP bei 38 Patienten (Pat.) eingesetzt wurde. Mit Reklassifizierung dieser Studienpopulation nach den NIH-Kriterien 2005 wurden das allgemeine Therapieansprechen, die Ansprechzeit, das Überleben, die organbezogene Therapiewirksamkeit, die Nebenwirkungen und Toxizitäten dieser Therapie überprüft. Die mediane Behandlungszeit betrug 7,1 Monate. Eine Verbesserung des Gesamtschweregrades nach NIH-Kriterien konnte bei 20 Pat. (52,6%) erreicht werden. Bei 4 Pat. (10,5%) war eine CR und bei 13 Pat. (34,2%) eine PR zu verzeichnen. Von denen bei 11 Pat. (28,9%) eine Reduktion der Steroiddosis unter Everolimus ermöglicht wurde. Unter 21 Pat. die zusätzlich MMF erhielten, konnte eine Beendigung dieses Ko-Therapeutikums zu 33,3% erreicht werden. Organbezogenes Ansprechen zeigte sich bei cGvHD der Haut in 63,6%, bei cGvHD der Mundschleimhaut in 61,6%, bei cGvHD der Augen in 30,0%, bei cGvHD des Gastrointestinaltraktes in 33,3%, bei hepatischer cGvHD in 45,0% und bei cGvHD der Faszien und Gelenke in 60,0%. Während einer medianen Beobachtungszeit von 977 Tagen überlebten 78,9% der Pat.. Das Nebenwirkungsspektrum war moderat mit einer besonderen Häufigkeit für Lipidstoffwechselstörungen (21,9%). Hervorzuheben ist die signifikant geringe CMV-Reaktivierungsrate (p=0,0001). Diese CMV-Protektion unter immunsuppressiver Medikation ist aus dem Bereich der Stammzelltransplantation so bisher noch nicht beschrieben worden. Die NIH-Klassifikation 2005 mit Weiterentwicklung von 2014 erhöht die Trennschärfe der Beurteilung cGvHD und eine mögliches Ansprechen im Verlauf.

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