Weltanschauung als Praxis : eine rekonstruktive Studie zur Sinnstruktur humanistisch-säkularistischen Engagements

Die vorliegende Studie untersucht empirisch die Praxis humanistisch-säkularistischen Engagements. Ausgehend von einer Zeitdiagnose der ‚postsäkularen’ Gesellschaft wird über die Auseinandersetzung mit dem Forschungsfeld der ‚Nichtreligion’, ‚neuem Atheismus’ und nichtreligiöser Identität einerseits nach Gemeinsamkeiten auf Praxisebene im heterogenen Spektrum organisierter Nichtreligion gefragt. Andererseits werden mit der Heuristik der ‚Relationalität’ mögliche Spannungen zwischen einem konstitutiven Bezug auf Religion, autonomer Weltanschauung, Anerkennungswünschen und Authentizitätsansprüchen in den Blick genommen. Der empirische Zugang besteht in der Rekonstruktion der Sinnstruktur humanistisch-säkularistischen Engagements anhand zweier Gruppendiskussionen mit aktiven Mitgliedern einer nichtreligiösen Organisation. Diese werden mit der dokumentarischen Methode ausgewertet und im Rahmen rekonstruktiver Sozialforschung interpretiert. Die empirische Analyse von Orientierungsmustern führt zur Beschreibung eines kollektiven Habitus, dessen zentrale Komponenten sich als Basistypik zu einem Orientierungsrahmen externalisierender Authentifizierung von Identität und einem Orientierungsschema der Rationalität abstrahieren und verdichten lassen. Die Ergebnisse, ihre Kontextualisierung und Ableitungen für die gegenstandsbezogene Theorie sind sowohl anschlussfähig an die religionssoziologische Fachdebatte über Nichtreligion als auch an allgemeinere Überlegungen zu Säkularisierung und Postsäkularität.

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