Anwesenheit : eine ethnografische Studie in schrumpfenden Industriestädten

Die ethnografische Studie untersucht zwei ehemalige, mittelgroße Industriestädte in Ost- und Westdeutschland unter den Bedingungen von Schrumpfung. Was ist eigentlich Schrumpfung? Was ist Niedergang? Und was ist Umbruch? Die Autorin sucht Akteure auf, die nicht abwandern, sondern die Geschicke der Stadt mitgestalten und anwesend sind. Die ethnografischen Erzählungen liefern Einblicke in den umbrechenden und umgebrochenen ost- und westdeutschen Stadtalltag. Wie unterschiedlich der Abschied von der einst prosperierenden Industriestadt verarbeitet wird, zeigt die Autorin u.a. an zwei Kneipen, einem Bistro und einem Eiscafé. Neben unterschiedlichsten Akteuren, (u.a. eine Künstlerin, eine Lehrerin, der Oberbürgermeister) interessieren die Autorin Orte und Räume, die für das Miteinander einer Stadt relevant sein können. Die Kneipe ebenso wie der Marktplatz als klassischer Ort städtischer Öffentlichkeit. In den erzählerischen Rekonstruktionen werden Schichten präsentiert, die das Vergangene und das Gegenwärtige thematisieren und einen Ausblick auf das Zukünftige beinhalten. Deutlich wird, dass die Konkurrenzen und Wachstumsorientierungen in einer schrumpfenden Stadt nicht weniger sind, und sich hier wie dort in spezifischer Manier entfalten: als soziale Gemeinschaft, die das Vergangene konserviert, um neue Anschlüsse zu entwickeln oder als heterogene Gesellschaft, in der Vielfalt gerade keine gemeinsame Grundlage zulässt.

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