Nachbeobachtungen von Transitkandidaten und jungen bedeckungsveränderlichen Doppelsternen in der scheinbaren Umgebung des offenen Sternhaufens Trumpler 37

Seit der Entdeckung des ersten Exoplaneten 1995 wurden bisher über 1000 Planeten gefunden. Dadurch hat sich das Verständnis von Planeten- und Sternentstehung stark verbessert. Es ist nötig möglichst viele Parameter der Planeten und Sterne (Masse, Radius, Alter) direkt zu bestimmen um diese Werte mit Modellen vergleichen zu können. Bisher wurden vorwiegend Planeten älter als 100 Mio. Jahre untersucht. In dieser Arbeit wurde mit Hilfe der Transitmethode nach jungen Exoplaneten im 4 Mio. Jahre jungen Sternhaufen Trumpler 37 gesucht. Die Region des Sternhaufens wurde dabei mit dem Teleskop des "Astrophysikalischen Instituts und Universitäts-Sternwarte" Jena, sowie anderen Teleskopen des YETI (Young Exoplanet Transit Initiative) Netzwerkes in 188 Nächten über einen Zeitraum von drei Jahren beobachtet. Aus den korrigierten Aufnahmen wurden für über 17000 Sterne (Mitgliedssterne, sowie Vorder- und Hintergrundsterne) die Lichtkurven extrahiert. Dabei kam differentielle Photometrie zum Einsatz. In den Lichtkurven wurde nach Periodizität sowie typischen Transitsignalen gesucht. Es wurden über 400 variable Sterne gefunden, darunter zwei transitartige. Für diese Sterne wurden Nachbeobachtungen durchgeführt um andere, falsch-positive Ursachen auszuschließen. Es zeigte sich, dass beide Signale von Doppelsternen verursacht wurden. Das eine System besteht aus einem sonnenartigen und einem sehr massearmen Stern, während es sich bei dem anderen System um zwei Sternen ähnlicher Größe und Leuchtkraft handelt, bei welchen sich jedoch ein weiterer Stern innerhalb der optischen Punktbidfunktion des Doppelsterns befindet. Im letzten Teil der Arbeit wurden die in Trumpler 37 gefundenen Doppelsterne spektroskopisch untersucht und die Lichtkurven und Radialgeschwindigkeitsdaten gemeinsam modelliert. Dadurch konnten unter anderem Massen und Radien der beiden Komponenten eines Systems bestimmt werden, welche im Anschluss mit verschiedenen Modellen zur Sternentstehung verglichen wurden.

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