Stentassoziierte Verläufe und Komplikationen nach Operation einer Ureterabgangsstenose im Kindesalter

In der vorliegenden Studie wurden die stentassoziierten Verläufe und Komplikationen von 36 Kindern zweier Kliniken im Alter von 0-16 Jahren nach der Operation einer Ureterabgangsstenose retrospektiv ausgewertet. Mit Hilfe von sonographischen und szintigraphischen Verlaufsparametern wurde der Operationserfolg validiert. Sowohl der Grad der Harntransportstörung als auch der Nierenbeckendurchmesser zeigten spätestens 6-12 Monate postoperativ eine signifikante Verbesserung. Die Nierenpartialfunktion der Erfurter Klinik blieb mit 48,52% präoperativ vs. 48,08% postoperativ stabil. Es kamen drei verschiedene Methoden der Harnableitung zur Anwendung: 1. der ausschließlich interne Stent in Form eines DJ- Katheters (n= 7, Jena); 2. die alleinige Harnableitung mittels Pyelostomie (n=4, Jena); 3. eine Pyelostomie zusätzlich zum internen DJ- Katheter (n=25, Erfurt). Die Hospitalisationszeit war in der Gruppe der Patenten mit ausschließlichem DJ- Stent (n=7) mit 6,9 Tagen im Mittel am niedrigsten und unterschied sich signifikant von der Patientengruppe mit DJ- Stent und Pyelostomie ( MW 10,7 Tage). Mit einem Mittelwert von 13 Tagen war die Hospitalisierung bei den Patienten mit alleiniger Pyelostomie durch Komplikationen am längsten. Die Liegedauer der DJ- Stents des UKJ (n= 7) betrug im Mittel 5,4 Wochen (4-9 Wochen), der Stent der Erfurter Patienten (n=25) verblieb 9,6 Wochen (2- 29 Wochen) in situ: Der Unterschied war signifikant. Stentassoziierte Komplikationen wurde bei insgesamt 13 der 36 Patienten (36,1%) aufgezeigt: In der Patientengruppe mit DJ- Stent (n=7, Jena) traten bei 2 von 7 Patienten (28,6%) Schmerzen auf. In der Patientengruppe mit Harnableitung über Pyelostomie (n=4) kam es in 50% der Fälle zu Komplikationen: Durch einen ungenügenden Abfluss über die Anastomose wurde sekundär ein DJ- Katheter eingebracht. Bei den Patienten der Erfurter Klinik mit Pyelostomie und DJ-Stent (n=25) kam es in 36% der Fälle zu Komplikationen (16% Harnwegsinfektionen, 20% Dislokationen). Zusammenfassend halten wir die Verwendung eines ausschließlich inneren DJ- Stents für am geeignetsten: Er erlaubt eine rasche Mobilisierung der Patienten und kann bei einer geringen Liegedauer von 4-6 Wochen das Risiko von Dislokationen oder Infektionen minimieren.

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