Die politische Steuerung wissenschaftlicher Erkenntnisse in den USA : zur ideengeschichtlichen Konzeption der amerikanischen Wissenschaftspolitik unter George W. Bush und Barack Obama

Wissenschaft ist als gesellschaftliches Teilsystem und erkenntnistheoretisches Modell der Antrieb der modernen Zivilisation, ihre Wirkmächtigkeit ungeheuerlich. Hier besteht seitens der Politik ein enormes Steuerungspotential, von der potentiellen Anwendungen über die gezielte Förderung und Produktion bestimmten Wissens bis hin zur Legitimierung ganzer Politikfelder. Die Arbeit zeigt, dass Wissenschaft in den Vereinigten Staaten sowohl durch religiöse, antiintellektuelle, praktische und pragmatische Ideen stark gesellschaftliche eingehegt wurde, stärker als in der alten Welt. Wert wird ihr insbesondere hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit zugeschrieben, nicht per se als Wissens- und Erkenntnisproduzentin. Und sowohl liberale wie konservative Wissenschaftspolitik unterliegt denselben Begründungsmustern, wenngleich die Ausgestaltung des Politikfeldes unter Bush und Obama unterschiedliche Wege ging. Hinsichtlich der strukturellen Ebene zeigt die Arbeit, dass das lose Netzwerk amerikanischer Wissenschaftspolitik seine Entsprechung in wissenschaftspolitischer Rhetorik findet. Koalitionen und Argumente werden je nach Fragestellung eingegangen und kombiniert. Darunter leidet aber das Steuerungspotential der amerikanischen Regierung. Das gegenseitige Abhängigkeitsverhältnis von Wissenschaft und Politik führte jedoch zu einer schnellen Normalisierung der Systembeziehungen nach der Präsidentschaft George W. Bushs.

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