Charakterisierung der Expression verschiedener Somatostatin-Rezeptoren und des Chemokin-Rezeptors CXCR4 in kleinzelligen und nichtkleinzelligen Bronchialkarzinomen

Das Bronchialkarzinom stellt die dritthäufigste Tumorerkrankung in der deutschen Bevölkerung dar. Bisher gibt es nur wenige und oft unzufriedenstellende therapeutische Optionen zur Behandlung. Es stellte sich daher die Frage, wie stark die Somatostatinrezeptoren SSTR1 bis SSTR5 sowie der Chemokinrezeptor CXCR4 bei den Bronchialkarzinomen exprimiert werden und ob diese als diagnostische oder therapeutische Zielstruktur genutzt werden könnten. Mit Hilfe der indirekten Immunhistochemie untersuchten wir 57 Tumorpräparate (Adenokarzinome, Plattenepithelkarzinome und Kleinzellige Bronchialkarzinome). Anschließend wurde jedes Präparat lichtmikrokopisch untersucht und mit Hilfe verschiedener immunhistochemischer Scores bezüglich Expressionsmenge und Färbeintensität bewertet. Die Auswertung erfolgte mit Hilfe des Immunreaktiven Scores nach Remmele und Stegner (IRS) und dem Her2/neu-Score. Bei der Auswertung der 22 Adenokarzinome fand sich bei allen Präparaten eine CXCR4-Expression. Zusätzlich zeigten 95% der Adenokarzinome eine SSTR5-Positivität. Die höchsten Färbeintensitäten ergaben sich für diese Tumorart bei den Rezeptoren SSTR5 und CXCR4. Bei der Untersuchung der 21 Plattenepithelkarzinome fand sich bei allen Präparaten eine SSTR5- und bei 95% der Tumore eine CXCR4-Positivität. Die stärkste Intensität der immunhistochemischen Färbung konnte bei den Rezeptoren SSTR5 und CXCR4 verzeichnet werden. Weiterhin wurden 14 Proben von Kleinzelligen Bronchialkarzinomen untersucht. Dabei fand sich bei allen Präparaten eine SSTR5- und eine CXCR4-Expression. Bezüglich des Überlebens, konnte in der hier vorgestellten Arbeit kein Zusammenhang zwischen der Dauer des Überlebens und der Expressionsstärke der verschiedenen Somatostatinrezeptoren oder des CXCR4 verzeichnet werden. Zusammenfassend wurde sowohl der SSTR5 als auch der CXCR4 bei allen drei Entitäten in großem Maß exprimiert. Daher könnten beide Strukturen in Zukunft als diagnostische oder therapeutische Zielstruktur dienen.

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