Untersuchungen zur NO-Synthase-Translokation durch Hypochlorit-modifizierte Lipoproteine niedriger Dichte in humanen Nabelschnurvenenendothelzellen

Hypochlorit-modifiziertes LDL (HOCl-LDL) gehört zu den physiologisch relevanten, auch in vivo vorkommenden, Formen des oxidierten LDL. Es entsteht durch das Myeloperoxidase/H2O2/Halid-System aktivierter Monozyten und Granulozyten. In vitro, durch Inkubation mit NaOCl, erzeugtes HOCl-LDL führt in humanen Nabelschnurvenenendothelzellen (HUVEC) zu einer veränderten subzellulären Lokalisation der endothelialen NO-Synthase und zu einer Verminderung der Agonist-stimulierten NO-Ausschüttung. Mit der hier vorliegenden Studie sollten die Mechanismen, die der eNOS-Dislokalisation durch HOCl-LDL zugrunde liegen, näher charakterisiert werden. NaOCl-LDL führte zu einer ausgeprägten Cholesteroldepletion der Plasmamembran, deren Konsequenz eine abnehmende Verankerung der eNOS ist. NaOCl-LDL wird in HUVEC internalisiert und gelangt in frühe Endosomen und Lysosomen. Dort wird es vermutlich hydrolysiert, was durch einen Anstieg des freien Cholesterols in LAMP-1-positiven Organellen belegt ist. Eine Langzeitinkubation mit dem Cholesterolakzeptor Methyl-ß-Cyclodextrin (MßCD) konnte die eNOS-Fehlverteilung durch NaOCl-LDL in HUVEC nachahmen. Unter diesen Bedingungen wird eine Umverteilung des freien Cholesterols mit Anreicherung im endoplasmatischen Retikulum angenommen. Als Folge dessen kommt es möglicherweise zu einer Störung des vesikulären Proteintransportes zwischen endoplasmatischem Retikulum und Golgi-Apparat. NaOCl-LDL induzierte eine Anreicherung der eNOS im endoplasmatischen Retikulum, in den späten Endosomen/Lysosomen und im trans-Golgi-Netzwerk, wohingegen das Enzym an der Plasmamembran und am cis-Golgi-Apparat abwesend war. NaOCl-LDL führte zu einer Umstrukturierung des Aktinzytoskeletts und zu einem Verlust der Interaktion der eNOS mit dem Aktinzytoskelett, dem Syndapin NOSTRIN und der GTPase Dynamin-2. Diese Daten deuten auf eine fehlende Rekrutierung der eNOS an die Orte der Vesikelabschnürung hin.

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