Evaluierung der Ultraschall-3D-Topmetrie (zebris®) im Vergleich zur Funktionsradiographie der Lendenwirbelsäule

In der vorliegenden Studie wurde die Reliabilität der 3D-SL (zebris CMS 70P) unter verschiedenen Gesichtspunkten anhand von Patienten mit Verdacht auf segmentale Instabilität der Lendenwirbelsäule geprüft. Die Reproduzierbarkeit für LWS-Beweglichkeitsmessungen mittels 3D-SL an o.g. Patienten konnte für die Hauptbewegung Anteflexion als sehr gut bis exzellent eingeschätzt werden. Unter Einbeziehung der körperlichen Konstitution wurden für Patienten mit höherem BMI schlechtere Übereinstimmungen als für jene, mit niedrigerem BMI erzielt. Ebenfalls schlechtere Zuverlässigkeiten wurden für Patienten mit röntgenologisch nachgewiesener Instabilität als für Patienten mit nachweislich stabilen LWS-Verhältnissen gefunden. Bei der Untersuchung auf Gültigkeit der Methode gelang es Korrelationen für die Anteflexions-bewegungen der LWS zu klinischen Funktionsmessungen wie Goniometer-Messung und Schober-Erhebung auf einem hohen signifikanten Niveau herzustellen. Zur neuartigen Untersuchung der LWS-Beweglichkeit mittels 3D-PM fanden sich ebenfalls Zusammenhänge. Die 3D-SL intendiert nicht als hochspezifischer Test zu fungieren, bemerkenswert ist jedoch die hohe Sensitivität des Messverfahrens. Erstmals wurde das Bewegungsausmaß der Lendenwirbelsäule bei Patienten mit spezieller klinischer Fragestellung ermittelt. Die Kohorte (n = 45, 22 männlich, Alter 22-85 Jahre) bot eine mittlere Beweglichkeit der LWS in Anteflexion und Retroflexion von 20 bzw. 7 Grad, was zu einer ROM von 27 Grad führte. Die Seitneigebewegungen erbrachten mit jeweils 10 Grad für beide Seiten ähnliche Werte und eine Gesamtbeweglichkeit in der Frontalebene von 20 Grad. Die dargestellten Werte liegen vor allem patientenbedingt unter den in der Literatur beschriebnen Probanden-Messungen oder Erhebungen durch andere Untersuchungsmethoden. Die 3D-SL mit dem System zebris® CMS 70P stellt eine reliable, nichtinvasive und praktikable Methode zur Untersuchung der LWS-Beweglichkeit bei Patienten mit V.a. segmentale lumbale Instabilität dar. Anhand der vorliegenden Studienergebnisse kann die 3D-SL für Messungen des Bewegungsausmaßes und der Erfassung der segmentalen Instabilität im Rahmen von Screeninguntersuchungen als Alternative zu Röntgen-Funktions-Untersuchungen empfohlen werden. Nach der schon begonnenen Verbesserung der segmentalen Zuordnung könnte die Methode zu einem wertvollen Werkzeug in der präventiven LWS-Diagnostik werden.

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