Immunologische Charakterisierung mononukleärer Zellen des gingivalen Sulkus und des peripheren Blutes bei Parodontitispatienten mit manifestierter Allergie

Das Ziel der Arbeit war es, Patienten mit aggressiver Parodontitis mit bzw. ohne Allergie und parodontal gesunde Probanden mit und ohne Allergie hinsichtlich spezifischer immunologischer Parameter zu untersuchen, um in diesem Kontext mögliche Auffälligkeiten zu ermitteln. Es wurden zunächst Zytokinrezeptorprofile bzw. allergiespezifische Rezeptoren mononukleärer Sulkuszellen mittels Durchflusszytometrie untersucht. Außerdem erfolgte die Analyse der sulkulären Lymphozytensubpopulationen (T-Zellen, B-Zellen, T-Suppressorzellen, T-Helferzellen). Die Untersuchung der Zytokinrezeptoren mononukleärer Zellen (IL2-R, IL4-R, IL5-R, IL6-R) und das Auftreten eosinophiler Granulozyten erfolgte in den Kompartimenten Sulkus und peripheres Blut. 1. in allen Gruppen ließen sich höhere T-Lymphozytenzahlen im Blut als im Sulkus feststellen, umgekehrt verhielt es sich für die B-Lymphozytenzahlen 2. erhöhte sulkuläre T-Suppressorzellzahlen in der Gruppe der Parodontitispatienten mit Allergie (auf Grund einer erhöhten T-Helferzell-aktivität) 3. eine verminderte CD4/CD8 Ratio ließ sich für die Gruppe der Parodontitispatienten mit Allergie (Typ 1 oder Typ 4) belegen 4. Signifikante Unterschiede zwischen einer erhöhten Zahl eosinophiler Granulozyten in der Sulkusflüssigkeit konnten bei Patienten mit Allergie gegenüber Patienten ohne Allergie festgestellt werden. 5. Für beide untersuchten Allergieformen (Typ 1/ Typ 4) konnten im Vergleich zu Parodontitispatienten ohne Allergie signifikant erhöhte Eosinophilenzahlen im Sulkus nachgewiesen werden. Schlussfolgerung: Speziell die erhöhte Eosinopilenzahl im Sulkus spricht für eine ätiologische Komponente allergische Mechanismen in der Pathogenesse der aggressiven Parodontitis (Subpopulation Parodontitispaienten mit Allergie). Ob diese Personengruppe allerdings eine eigene Subpopulation innerhalb der Patienten mit einer aggressiven Parodontitis darstellt, muss durch weiterführende bzw. auch spezielle epidemiologische Untersuchungen geklärt werden.

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