Untersuchungen beim neugeborenen Ferkel zur Kennzeichnung eines Tiermodells der asymmetrischen intrauterinen Wachstumsretardierung

Die intrauterine Wachstumsretardierung (IUWR) stellt aufgrund erhöhter perinataler Morbidität und Mortalität ein Hauptproblem der Perinatalmedizin dar und ist mit chronischen Erkrankungen des Erwachsenenalters wie arterieller Hypertonie und Diabetes mellitus Typ 2 assoziiert, die häufigere asymmetrische Form (aIUWR) entwickelt sich bei einer gestörten Versorgung des Feten mit Nährstoffen und Sauerstoff und stellt eine Adaptation an die intrauterine Mangelernährung dar. Da die Folgen der aIUWR aufgrund des lückenhaften Wissens bezüglich deren Pathogenese unzureichend beeinflussbar sind, soll als eigene Aufgabenstellung ein Tiermodell der aIUWR etabliert werden, welches die zum Verständnis der Auswirkungen der aIUWR auf Organstrukturen und -funktionen notwendigen pathophysiologischen Untersuchungen effektiv und reliabel ermöglicht. Es wurde in 50 aufeinander folgenden Würfen neugeborener Ferkel (n=512) die kumulative Häufigkeit der Geburtsgewichte ermittelt, um die Perzentilen der Standardverteilung zu bestimmen. Weiterhin wurde die Abhängigkeit der Organgewichte vom Körpergewicht (n=53) mit der linearen Regressionsanalyse untersucht. Bei Ferkeln mit aIUWR (n=54) und einer normalgewichtigen Kontrollgruppe (n=55) wurden Labor- und Kreislaufparameter sowie in einer Gruppe mit aIUWR (n=6) und einer Kontrollgruppe (n=8) das Volumen der Nebennieren sowie von Nebennierenmark und Rinde bestimmt. Das etablierte Tiermodell der natürlich vorkommenden Wachstumsretardierung beim neugeborenen Ferkel weist bei Tieren der Gewichtsklasse der 5.-10. Perzentile der Standardverteilung (733-847g) die Merkmale der moderat ausgeprägten aIUWR auf, so dass die Gruppenzuordnung neugeborener Ferkel als asymmetrisch intrauterin wachstumsretardiert allein anhand des Geburtsgewichts möglich geworden ist. Die natürlich vorkommende aIUWR beim Ferkel ist hinsichtlich gravimetrischer Daten sowie relevanter Labor- und Kreislaufparameter der aIUWR des Menschen sehr ähnlich, somit wurde ein praktikabler und kostengünstiger Zugang zu Untersuchungen unter kliniktypischen Belastungszuständen erreicht.

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