Untersuchungen zu Mechanismen der Grünteevermittelten Chemoprävention in humanen Kolonzellen unterschiedlichen Transformationsgrades

Grüntee (GT) gilt allgemein als krebsprotektiv, die Datenlage ist aber vor allem für Kolonkrebs widersprüchlich. In der vorliegenden Arbeit wurde in humanen Kolonzelllinien die Modulation der Signaltransduktionswege der Familie der mitogen aktivierten Proteinkinasen (MAPK) durch GT geprüft. Die Beeinflussung des Transkriptionsfaktors Aktivator Protein-1 (AP-1) durch GT wurde ebenso wie die GT-vermittelte differenzielle Expression von Fremdstoffmetabolismus-assoziierten Genen untersucht und der Effekt von Grünteekatechinen auf funktionelle Konsequenzen (Phase-II-Enzymaktivität und Wachstum) näher bestimmt. GT modifiziert MAPKs und die Bindung an AP-1 in humanen Kolonzellen. Das AP-1-abhängige Gen Glutathion-S-Transferase P1 (GSTP1) wird in HT29 Zellen auf mRNA- und Aktivitätsebene herunterreguliert. Da Kolonkarzinomzellen durch die hohe Aktivität von GSTP1 gegenüber chemotherapeutisch wirkenden Substanzen gut geschützt sind, stellt die Hemmung der GST-Aktivität möglicherweise einen geeigneten Angriffspunkt dar, diese Zellen effektiv aus dem Körper zu eliminieren. In der Adenomzelllinie LT97 konnte die GST-Aktivität durch GT induziert werden. Dies ist ein Hinweis darauf, dass diese Zellen gegenüber einer weiteren chemikalien-induzierten Transformation besser geschützt sind. Übertragen auf die Situation in vivo scheint das Trinken von GT bzw. der Verzehr von GT-angereicherten funktionellen Lebensmitteln chemoprotektiv zu sein, im Hinblick auf die Entstehung von Kolonkarzinomen ist GT kritisch zu sein, wenn bereits maligne Vorstufen im Körper existieren.

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