Mit der vorliegenden Arbeit sollte die Induktion des Cytochrom P450 1A1 (CYP1A1) der Leber durch ß-Naphthoflavon (ßNF) auf der Ebene der Transkription der Genexpression nachgewiesen werden. Als Versuchstiere dienten männliche HAN-Wistar-Ratten im Alter von 11 bis 43 d. Die Untersuchungen wurden an LS in vitro sowie im Lebergewebe (ex vivo) durchgeführt. Die CYP1A1-mRNA wurde mittels Polymerase-Kettenreaktion mit reverser Transkription (RT-PCR) quantitativ dargestellt. Zur Untersuchung der CYP1A1-mRNA wurden die Reaktionsbedingungen der RT-PCR angepaßt und optimiert, wofür der Einfluß wichtiger Komponenten des PCR-Ansatzes (Template, CYP1A1-Primer und Magnesiumchlorid) auf die Produktbildung untersucht wurde. Weiterhin wurde die zyklenweise ablaufende Vervielfältigung der CYP1A1-cDNA untersucht. Mit dieser optimierten RT-PCR gelang der Induktionsnachweis durch die Bestimmung der CYP1A1-mRNA bereits nach 6-stündiger Inkubation der Schnitte in ßNF-haltigem Williams-Medium E (ßNF gelöst in DMSO, Endkonzentrationen: 2,5 mM ßNF und 0,1% DMSO). Diese kurze In-vitro-Behandlung ist von großer Bedeutung hinsichtlich der Entdifferenzierung der Leberzellen und der Änderung im Spektrum der CYP-Formen. Mit dieser Methode konnte die CYP1A1-mRNA auch im Lebergewebe der Ratte nachgewiesen werden. Für diesen CYP1A1-mRNA-Nachweis wurden 24 Stunden vor Dekapitation der Ratten einmalig 50 mg ßNF pro kg Körpergewicht (gelöst in Sonnenblumen-Öl lt. Serva(R), Heidelberg) intraperitoneal injiziert. Bei den Untersuchungen wurde das Auftreten von CYP1A1 bei Kontrolltieren beobachtet und genauer untersucht. Diese Phänomen wurde in erster Linie auf eine Abhängigkeit vom Alter geprüft.