Der Kinderwunsch von Schülern und Studenten : Ausprägung, Motive, Einstellungen, Prädiktoren und besondere Betrachtung subklinisch essgestörter Probandinnen

Fragestellung: Es sollten psychologische Motive für den Kinderwunsch bei weiblichen und männlichen Schülern und Studenten untersucht und besonders bei Teilnehmerinnen mit einem gestörten Essverhalten betrachtet werden. Methode: 736 Probanden wurden mit dem "Leipziger Fragebogen zu Kinderwunschmotiven und Einstellungen zum Kinderwunsch" sowie Items aus dem "Family Fertility Survey" untersucht. Die Klassifizierung des gestörten Essverhaltens erfolgte mit dem Eating Attitudes Test. Ergebnisse: 15,4% der Teilnehmer zeigten eine niedrige, 39% eine mittelstarke und 45,6% eine hohe Ausprägung des Kinderwunsches. Die Skalen "Wunsch nach emotionaler Stabilisierung" sowie "Soziale Stereotype" korrelierten am stärksten positiv mit der Ausprägung des Kinderwunsches, die Skalen "Angst vor materiellen Beeinträchtigungen" und "Persönlichen Einschränkungen" dagegen stark negativ. Der Kinderwunsch von Probandinnen mit einem gestörten Essverhalten anorektischer Prägung war signifikant niedriger als der von Teilnehmerinnen ohne Auffälligkeiten des Essverhaltens bzw. der von Frauen mit bulimischer Tendenz. Diskussion: Die untersuchten psychologischen Motive lieferten einen hohen Beitrag zur Aufklärung der Varianz der Ausprägung des Kinderwunsches. Die Ergebnisse bei Probandinnen mit einem gestörten Essverhalten unterstreichen die Bedeutung von Problemen bezüglich der Geschlechtsrollenidentifikation in der Ätiologie von Essstörungen.

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