Eine Qualitätsanalyse - Thema : Vergleich der Ergebnisse des deutschen Myokardinfarkt-Registers (MIR) von Dezember 1996 - März 1998 mit denjenigen der Klinik für Innere Medizin in Jena

Der akute Herzinfarkt ist die am häufigsten zum Tode führende Erkrankung in den stark industrialisierten Ländern. Diese Tatsache erfordert die Durchführung landesweiter Herzinfarkt-Register, um detaillierte Informationen über die Ist-Situation in der Herzinfarkt-Therapie zu erhalten und Datenvergleiche zwischen Kliniken in Deutschland zu machen. Die Register stellen Methoden zur internen und externen Qualitätssicherung dar. Diese vorliegende Arbeit beinhaltet die Durchführung und Auswertung eines weiteren Qualitätsregisters, das Myokardinfarkt-Register (MIR) von 12/96-3/98. Damit soll die Ist-Situation der Klinik für Innere Medizin Jena festgestellt und ein direkter Vergleich mit dem Gesamtkollektiv im Rahmen der Qualitätskontrolle gemacht werden. Schwerpunkte bei der Erfassung der Daten waren Mortalität, "Prähospital-, Pforte-Lyse- und Pforte-PTCA-Zeit", Therapeutika, Komplikationen und Gründe für einen Therapieabbruch. Zur weiteren Auswertung lagen uns die hinzugezogenen Herzinfarkt-Register Jenas von 1982-1990 vor. In das Register wurden deutschlandweit 14.598 Patienten einbezogen, davon 170 aus der Universitätsklinik für Innere Medizin Jena. Die Gesamtmortalität war in Jena höher als im Gesamtkollektiv (25,7% vs. 15,4%, p<0.005). Die Mortalität der nicht rekanalisierten Patienten war signifikant höher als im Gesamtkollektiv (38,8% vs. 18,2%, p<0,001). Die für Jena ermittelte Prähospitalzeit war deutlich länger (268 min. vs. 195 min.). Sowohl "Pforte-Lyse-" (60 min. vs. 30 min.) als auch die "Pforte-PTCA-Zeit" (183 min. vs. 90 min.) in Jena waren zu lang. Die MIR-Ergebnisse spiegeln die Therapie- und Verordnungspraxis beim akuten Myokardinfarkt in Deutschland zwischen 1996-1998 wider. Durch die Teilnahme am Qualitätsregister und der Verpflichtung, den Nichteinsatz eines Therapiebausteines zu begründen, ist es gelungen den Anteil jedes Therapiebausteines in der Behandlung des Myokardinfarktes im Vergleich zu vorausgegangenen, ähnlichen Projekten zu erhöhen und somit die Empfehlungen randomisierter Studien in den Alltag zu übernehmen. Die Vergleichbarkeit der Daten mit anderen Kliniken ist eine Methode der externen Qualitätssicherung und bietet die Möglichkeit, intern Qualität zu verbessern. Mit Hilfe solcher Herzinfarkt-Register besteht eine gute Aussicht, die Herzinfarkt-Therapie zu standardisieren und zu optimieren.

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