Synsedimentäre Deformationen im Unterern Muschelkalk des Germanischen Beckens

In weiten Bereichen des Germanischen Beckens kennzeichnen Deformationsstrukturen, deren Genese bisher nur unzureichend geklärt war, die marinen Ablagerungen des Unteren Muschelkalks. Ergebnisse feinstratigraphischer Profilaufnahmen, Dokumentationen der Strukturen im Aufschlußbereich sowie Dünnschliff- und rasterelektronenmikroskopische Untersuchungen ermöglichten Aussagen über die Klassifikation und die Entstehung dieser Strukturen. In Abhängigkeit von der faziellen Ausbildung der Karbonate dominieren in-situ entstandene Deformationsstrukturen bzw. gravitativ umgelagerte Sedimenteinheiten (Rutschungsablagerungen) das strukturelle Inventar. Die Untersuchungsergebnisse lassen auf erhöhte Porenfluiddrücke infolge seismischer Erschütterungen als Auslöser für die Rutschungen schließen. Hinweise auf die tektonische Aktivität am Nordrand der Tethys während der Zeit des Anis stellen auch die in den Ablagerungen der Wellenkalk-Fazies weitverbreiteten Sigmoidalklüftungs-Strukturen dar, deren Entstehung auf Erdbebenerschütterungen zurückgeführt werden konnte. Die Darstellung und Interpretation ihrer über große Entfernungen konstanten Orientierungsrichtungen ermöglichten die Lokalisierung der Epizentren in der Umgebung der Moravo-Silesischen- sowie der Burgundischen Pforte.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten