Die Geschichte der Landesheilanstalt Blankenhain im Zeitraum 1933 bis zur Auflösung am 31.03.1941

Ziel der Arbeit ist eine detaillierte Darstellung der Geschichte der Thüringer Landesheilanstalt Blankenhain während der Zeit des Nationalsozialismus von 1933 bis zur Auflösung der Einrichtung am 31.03.1941. Neben der Analyse der vorhandenen Akten der Anstaltsinsassen stellt die Ermordung von 228 Blankenhainer Patienten während der Aktion T4 einen wesentlichen Schwerpunkt der Untersuchungen dar. Des Weiteren soll geklärt werden, ob es Hinweise gibt, die in Blankenhain stattgefundene „Euthanasie“-Verbrechen belegen. Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges kam es zu einem deutlichen Anstieg der Sterblichkeit unter den, vor allem männlichen, Blankenhainer Patienten. Im Untersuchungszeitraum verstarben 195 Patienten. 1940 wurde erstmals Marasmus als Todesursache nachgewiesen. Die jährliche Sterberate stieg von 4,7% in 1933 auf 11,8% in 1940 an. Im Rahmen der Anstaltsräumung fand am 17.10.1940 ein 78 Patienten umfassender Transport nach Stadtroda statt. Der Tod von 18 Verlegten in diese Anstalt konnte nachgewiesen werden. Von September 1939 bis Dezember 1940 existierte auf dem Anstaltsgelände ein Bergungsheim für evakuierte Saarländer. Hierfür wurden zwei Stationen bereitgestellt. Die große Sterbefallzahl von 66 Saarländern in kurzer Zeit macht es notwendig, das Thema Bergungsheim und dessen Einfluss auf den Anstaltsbetrieb genauer zu erörtern. Am 31.03.1941 wurde die Landesheilanstalt als Folge der NS-Euthanasie aufgelöst.

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