Klinische und radiologische Ergebnisse nach Implantation einer justierbaren Humerusschaftprothese und eines zementierten PE-Glenoids mit zwei inline Pegs : prospektive Studie mit einer durchschnittlichen Nachuntersuchungszeit von 5 Jahren

In der Schultertotalendoprothetik ist die Problematik der Standfestigkeit der Glenoidkomponente noch nicht gelöst. Deshalb liegt in dieser prospektiven Verlaufsanalyse der Schwerpunkt der Untersuchung auf der radiologischen Integration des Glenoides. Die Untersuchung umfasst 57 Schultern, die in der Zeit von Juli 2003 bis Februar 2008 in der Orthopädischen Klinik des Marienstiftes Arnstadt eine anatomische Affinis-Schulter-TEP implantiert erhielten. Die durchschnittliche Nachuntersuchungszeit der Gesamtpatientengruppe lag bei 59,5 Monaten. Das Durchschnittsalter betrug 65,1 Jahre. Anhand der präoperativen Röntgenaufnahmen erfolgte eine Typisierung der Glenoide nach Walch. Die klinischen Nachuntersuchungsergebnisse wurden anhand des Constant-Score (CS) ausgewertet. Die postoperativen und Röntgenaufnahmen zum Zeitpunkt der Nachuntersuchung (NU) dienten zur Bestimmung der Radiolucent lines nach Lazarus sowie dem RLL-Score nach Molé. Es konnte bei allen NU eine signifikante Verbesserung in den einzelnen CS-Werten festgestellt werden. Im korrigierten CS zeigte sich ein Anstieg von durchschnittlich 28,3 % präoperativ auf 85,7 % zur NU. Am Glenoid betrug die RLL-Rate für die Pegs 2,1 % und für die Basisplatte 72 %. Sie war nur vereinzelt stärker als 1 mm. Direkt postoperativ waren bereits in 43,6 % der Fälle RLL zu verzeichnen. Diese zeigten bis zur NU keine oder nur eine geringe Zunahme. Weiterhin konnte ein signifikanter Zusammenhang zwischen RLL und der Glenoidform gezeigt werden. In der Einteilung nach Lazarus war nur einmal Grad 1 erreicht, alle anderen hatten den Grad 0. Im RLL-Score nach Molé wurden maximal 5 Punkte erreicht. Die Komplikationsrate beträgt 11,3 % mit einer Revisionsrate von 9,4 %. Diese Studie zeigt sehr gute Ergebnisse, die auf vergleichbarem Niveau mit den Angaben in der Literatur liegen, mit einer guten Integration des Glenoides. Auf Grund dessen kann die weitere Implantation dieser Prothese empfohlen werden.

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