Einfluss der Wöchnerinnenberatung auf die Zahngesundheit von 5- und 8-jährigen Kindern in Vorarlberg (Österreich)

Seit 1998 führt der Verein „aks Zahnprophylaxe GmbH“ die Gesundheitsberatung von Wöchnerinnen in den Vorarlberger Landeskrankenhäusern durch. Die jungen Mütter werden hierbei über die Bedeutung des Stillens, der Verwendung von Beruhigungssaugern, der richtigen Ernährung sowie der Kariesentstehung und vorbeugung informiert. Die Beratung fokussiert weiterhin auf die Zahnpflege mit einer fluoridhaltigen Kinderzahnpaste (500 ppm Fluorid), die häusliche Verwendung von fluoridhaltigem Speisesalz und die Vorstellung des Kindes beim Zahnarzt im ersten Lebensjahr. Insgesamt wurden 471 5 jährige Kindergartenkinder und 268 8 jährige Grundschulkinder in die Untersuchung einbezogen; bei 34 % der 5-Jährigen und 18 % der 8 Jährigen lag ein Migrationshintergrund vor. 237 5-Jährige und 144 8 Jährige bildeten die Interventionsgruppe (IG). Die Kontrollgruppe (KG) schloss 234 5-jährige und 124 8-jährige Kinder ein. Kinder, deren Mütter eine Gesundheitsberatung post partum erhielten, hatten eine signifikant niedrigere Kariesprävalenz (5 Jährige: 31 %; 8-Jährige: 40 %) und einen signifikant niedrigeren Kariesbefall (5 Jährige: 1,4 d3 4mft/3,0 d3 4mfs; 8 Jährige: 1,6 d3 4mft/3,7 d3 4mfs) als die Kinder der KG (5 Jährige: 55 %; 3,3 d3 4mft/7,8 d3 4mfs; 8 Jährige: 85 %; 4,4 d3-4mft/12,5 d3-4mfs). Bei Kindern mit Migrationshintergrund führte die mütterliche Gesundheitsberatung ebenfalls zu einer signifikanten Verbesserung der Zahngesundheit (5 Jährige: 3,1 d3 4mft/7,0 d3 4mfs; 8 Jährige: 4,9 d3 4mft/13,4 d3 4mfs) im Vergleich zu den Kindern der KG (5 Jährige: 5,0 d3 4mft/12,2 d3 4mfs; 8 Jährige: 6,1 d3 4mft/19,9 d3 4mfs). Die Gesundheitsberatung von Wöchnerinnen ist ein effektiver und nachhaltiger kommunaler Präventionsansatz zur Verbesserung der Zahngesundheit von Vor- und Grundschulkindern. Der schlechtere Mundgesundheitszustand von Kindern mit Migrationshintergrund im Vergleich zu den deutschsprachigen Kindern kann durch die frühe präventive Intervention nur teilweise kompensiert werden.

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