Einfluss des Einfärbens auf die Materialeigenschaften von Zirkoniumdioxid

In heutiger Zeit verlangen zahnärztliche Therapien nach Rekonstruktionen von höchster ästhetischer Qualität und Biokompatibilität. Yttrium-stabilisiertes Zirkoniumdioxid (Y-TZP) spielt hierbei eine große Rolle. Es dient als Gerüstwerkstoff, welcher anschließend mit transluzenten Keramiken verblendet wird. Einfärben des ZrO2 erlaubt die Herstellung von hochästhetischen Restaurationen. Untersucht wurde der Einfluss des Einfärbens auf die Kristallstruktur und bestimmte Materialeigenschaften des ZrO2. Röntgendiffraktometrischen Untersuchungen zeigten keine Unterschiede der Kristallstruktur zwischen ungefärbtem und gefärbtem ZrO2. In allen untersuchten Proben war eine tetragonale Phase nachweisbar. Im REM zeigten alle untersuchten Proben eine homogene Oberfläche ohne offensichtliche Restporen oder Risse. Ein Einfluss der Farbintensität auf Gefügebild und Korngröße war nicht zu erkennen. Durch EDX-Analyse wurde festgestellt, dass in der Färbelösung Fe2O3 enthalten war. Biegebruchversuche zeigten, dass das Einfärben von ZrO2 keinen korrelierenden Einfluss auf dessen Biegefestigkeit hat. Färben von Y-TZP hatte keinen positiven oder negativen Effekt auf den Verbund zu den untersuchten Befestigungskompositen. Variolink II (+ Metalprimer II) wies in dieser Studie höhere Druck-Scher-Festigkeiten auf als RelyX Unicem. Nach künstlicher Alterung im Thermocycler traten bei beiden Befestigungskompositen signifikante Druck-Scher-Festigkeitsverluste auf. Bei korrekter zahntechnischer Verarbeitung erreicht gefärbtes ZrO2 die gleichen mechanischen Eigenschaften wie ungefärbtes und kann klinisch verwendet werden. Das Eingliedern eingefärbter ZrO2-Restaurationen mit Befestigungskompositen ist zu empfehlen. Variolink II (+ Metalprimer II) hatte eine signifikant höhere Verbundfestigkeit zu Zirkoniumdioxid als RelyX Unicem und ist daher für die Befestigung bestimmter Restaurationen zu bevorzugen.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.