In der vorliegenden Arbeit werden zwei Operationsmethoden zur Behandlung unterschiedlich ausgeprägter distaler Hypospadien dargestellt. Retrospektiv wurden 119 Patienten hinsichtlich Operationsdauer, Krankenhausverweildauer, Liegedauer des Harnblasenkatheters, Komplikationen oder Reoperationen und der subjektiven postoperativen Zufriedenheit beobachtet und partiell befragt, die zwischen 1994 und 2009 in der Kinderchirurgie Erfurt operativ versorgt wurden. In Abhängigkeit der Meatuslage erhielten 69 Patienten mit koronarer bzw. glandulärer Hypospadie eine primäre MAGPI-Korrektur mit Präputialplastik und 50 Patienten mit subkoronarer Meatuslage wurden nach der neueren Methode nach Sauvage operiert. Das mittlere Operationsalter betrug 51,59 Monate in der MAGPI Gruppe und 47,94 Monate in der Gruppe nach Sauvage. Die mittlere Operationsdauer lag erwartungsgemäß mit 58,00 Minuten bei der MAGPI-Methode unter der durchschnittlichen Dauer des Eingriffes nach Sauvage mit 74,86 Minuten und spiegelt den erhöhten Aufwand durch die ungünstigeren Voraussetzungen bei der Operation nach Sauvage wider. Die mittlere Verweildauer im Krankenhaus und die mittlere Liegedauer des Harnblasenkatheters lagen bei Patienten, die mit MAGPI versorgt wurden, geringfügig niedriger. Bei 2,90% der Patienten in der MAGPI-Gruppe traten Komplikationen auf, während in der Sauvage-Gruppe in 12,00% Komplikationen, überwiegend leichter Art, festgestellt werden mussten. In allen acht Fällen erfolgte eine Reoperation. Der hinsichtlich des subjektiven Outcome erstellte Fragebogen wurde von insgesamt 58 Patienten bzw. Eltern beantwortet und zeigte keinen Unterschied bezüglich der guten postoperativen Zufriedenheit. Bei richtiger Indikationsstellung und korrekter Wahl der Operationsmethode abhängig der Meatuslage bieten beide Verfahren die Möglichkeit eines guten Outcome für die Behandlung der distalen Hypospadie.