Einfluss der zervikalen Schlingenkonisation auf Schwangerschaft und Geburt

  • Fragestellung: Die Studie untersucht die Auswirkungen der zur CIN-Behandlung eingesetzten LEEP auf die nachfolgende Schwangerschaft und Geburt.
  • Methodik: Retrospektiv wurden 938 Frauen analysiert, die zwischen 2002 und 2013 eine Schlingenkonisation an der Universitätsfrauenklinik Jena erhielten. 66 nach der LEEP eingetretene Einlingsschwangerschaften wurden 122 Graviditäten gegenübergestellt, welche vor der LEEP lagen. Die Informationen wurden mittels eines selbsterstellten Fragebogens bzw. der Krankenakte erhoben.
  • Ergebnisse: Das Frühgeburtsrisiko nach der LEEP war im Vergleich zur Kontrollgruppe nicht signifikant erhöht (p=0,127; OR=2,242; 95 %-CI [0,862-5,831]). Infolge der Adjustierung nach mütterlichem Alter und Zervixinsuffizienz relativierte sich der Einfluss der LEEP weiter (OR=1,199; 95 %-CI [0,400-3,594]). In der Studiengruppe lag die Frühgeburtenrate bei 15,2 % und im Kontrollkollektiv bei 7,4 %. Beide Gruppen unterschieden sich weder bei der Schwangerschaftswoche der Geburt (39,3 vs. 39,8 SSW; p=0.103) noch bezüglich des Geburtsgewichtes (3281±575 g vs. 3266±501 g; p=0,857) signifikant. Eine Steigerung der Schwangerschafts- (51,5 vs. 52,5 %; p=1,000) und Geburtskomplikationen nach der LEEP konnte nicht beobachtet werden (42,4 vs. 47,5 %; p=0.542). Lediglich eine Zervixinsuffizienz (16,7 vs. 5,7 %; p=0,020) und eine operative Entbindung (35,4 vs. 14,8 %; p=0,002; OR=3,164) kamen nach der LEEP häufiger vor.
  • Schlussfolgerung: Die Schwierigkeit der Analyse liegt im komplexen Netz aus Einflussfaktoren auf die Frühgeburtenrate. Im Gegensatz zu anderen Studien wurde nicht die geburtshilfliche Allgemeinbevölkerung als Kontrollgruppe eingesetzt, sondern Frauen, die sich nach der Indexschwangerschaft einer LEEP unterzogen. Hintergrund ist die Minimierung gruppencharak-teristischer Merkmale, welche möglicherweise die Frühgeburtlichkeit unabhängig vom operativen Eingriff beeinflussen.

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