Die Wirkung von Resveratrol auf menschliche Blutplättchen

Blutplättchen spielen eine wesentliche Rolle in der Entstehung arterieller Thromben. Im Rahmen kardiovaskulärer Erkrankungen erhöht sich die Plättchenaktivität und damit auch das Risiko für thrombotische Ereignisse. Standardmäßig werden Risikopatienten daher mit Plättchen hemmenden Pharmaka wie Acetylsalicylsäure (ASS) behandelt. Dennoch kommt es bei einigen Patienten zu Herzinfarkt oder Schlaganfall. Das wachsende Thema „ASS-Resistenz“ stellt die Medizin vor große Probleme, da hierfür weder die genauen Ursachen bekannt sind noch exakte Diagnostikmöglichkeiten existieren. In den letzten Jahren erlangten sekundäre Pflanzenstoffe immer mehr Aufmerksamkeit für die Thrombose-prophylaxe. Insbesondere für das in Rotwein enthaltene Polyphenol Resveratrol wurde in vielen Studien gezeigt, dass es die Plättchenaggregation hemmen kann. Meist handelt es sich jedoch dabei um in vitro-Versuche. In dieser Arbeit sollte daher die systemische Wirkung eines oral eingenommenen pflanzlichen Resveratrol-Extrakts a) auf die Aktivität und b) auf die ASS-Sensitivität menschlicher Blutplättchen untersucht werden. Dabei kamen folgende Tests gleichzeitig zum Einsatz: 1. Mit dem PADA (platelet adhesion assay) und dem PADA-RASS (platelet adhesion assay – Resistenz auf ASS) wurden zwei neuartige Tests verwendet, welche mit geringen Scher-kräften und ohne jegliche Zugabe von künstlichen Aktivatoren funktionieren. Man erhält das Ergebnis, indem die noch nicht adhärierten, freien Plättchen gezählt werden. Der PADA gibt dabei Auskunft über die Ruheaktivität der Plättchen. Beim PADA-RASS wird zusätzlich der Effekt einer in vitro-Zugabe von ASS auf die Plättchenaktivität gemessen. Zum ersten Mal wurden beide Tests mit Citrat-, Hirudin- und Heparinblut parallel durchgeführt, um den Einfluss der Antikoagulation zu untersuchen. 2. Die zweite Methode war das Multiplate-System, das auf dem Prinzip der Impedanz-aggregometrie beruht. Hier induziert die Zugabe verschiedener Aktivatoren (Arachidonsäure, Kollagen, ADP = Adenosindiphosphat, TRAP = thrombin receptor activating peptide) eine Aggregation der Plättchen. Das Ergebnis drückt aus, wie sich der elektrische Widerstand in der Blutprobe während der Aggregation ändert. Der Effekt von ASS wurde durch einen in vitro-Zusatz von ASS getestet. 3. Im Gegensatz zu den oben genannten Plättchenfunktionstests wurde mit der Durchflusszytometrie als dritte Methode einzig und allein die Expression des Adhäsionsmoleküls P-Selektin auf der Plättchenmembran als Maß ihrer Aktivität bestimmt. Dabei wurde zum einen der Effekt von Resveratrol auf ruhende, unstimulierte Plättchen gemessen und zum anderen auf TRAP-aktivierte Plättchen.

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