Endotheliale Dysfunktion im akuten Alkoholentzugssyndrom

Die Endotheliale Dysfunktion (ED) stellt eine Reaktion auf vaskuläre Risikofaktoren dar. Sie tritt bei der Atherosklerosebildung auf und geht mit einer erhöhten kardiovaskulären Mortalität einher. Die vorliegende Arbeit hatte das Ziel, den möglichen Zusammenhang zwischen der ED und dem akut aufgetretenen Alkoholentzugssyndrom zu untersuchen. Dafür wurden 30 Patienten im akuten Alkoholentzugssyndrom mit 30 gematchten Kontrollpersonen verglichen. Hierbei wurde die Mikrozirkulation (Flow) durch eine Lasersonde am Unterarm der Probanden erfasst und durch drei Testverfahren ausgewertet. Es erfolgte ein Provokationsmanöver, wobei nach suprasystolischer Kompression der Arteria brachialis eine Hyperämie im nachfolgenden Gefäßsystem induziert wurde. Die Kinetik der hyperämischen Antwort wurde durch den PORH-Test ausgewertet. Folgend wurde das Perfusionssignal durch eine Spektral- und Segmentationsanalyse untersucht. Die Symptome der Patienten im AES wurden mit Hilfe evaluierter und klinisch etablierter Skalen quantifiziert (AWS-Scale, Banger-Score, LARS, Münchner Alkoholismustest). Als Ergebnis konnte im PORH-Test eine verminderte Gesamtstärke der hyperämischen Antwort der Patienten detektiert werden. Dies zeigte sich durch signifikant verringerte Werte des TP (time to peak) und der PORH Indices sowie eines erhöhten Slope. Ein signifikanter Effekt konnte in den Ergebnisse der Spektralanalyse zwischen Patienten und Kontrollen nicht ermittelt werden. Die Analyse der anschließend segmentierten Spektraldaten der Hyperämie wies allerdings auf Veränderungen im kardialen Frequenzbereich der Patienten im AES hin und zeigte weiterhin nach 24 Stunden Unterschiede zwischen der medizierten und der unmedizierten Patientengruppe. Insgesamt lässt sich schlussfolgern, dass Patienten im AES eine endotheliale Dysfunktion aufweisen.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten