Korrelation der EMG-, radiologischen und laborchemischen Befunde der paravertebralen Muskulatur mit klinischem Zustand nach Fusions-OP der LWS

Die prospektive, klinische Studie untersucht Atrophieausmaß der lumbalen Paraspinalmuskulatur, ätiologische Einflussfaktoren sowie klinischen Verlauf nach offener posteriorer lumbaler interkorporeller Fusion (PLIF). Außerdem sollen die unterschiedlichen Ursachen der Atrophie zwischen minimalinvasivem perkutanen Fixateur und offener PLIF verglichen werden. Es wurden in die PLIF-Gruppe 30 Patienten eingeschlossen. Die Erhebung des klinischen Outcomes gelang mittels des SF-36 Fragebogens. Nadel-EMG wurde an der paraspinalen Muskulatur durchgeführt, um funktionellen Status der Muskeln und indirekte Muskeltraumatisierung zu erfassen. Zur Quantifizierung der direkten intraoperativen Muskelschädigung wurden Serumwerte von CK, LDH und Myoglobin bestimmt. Eine Volumetrie mittels CT-Aufnahmen diente der morphologischen Abschätzung des Atrophieausmaßes. Als zweite Patientengruppe wurden 19 Patienten eingeschlossen, bei denen ein minimalinvasives Verfahren genutzt wurde. In den Ergebnissen zeigt sich in der PLIF-Gruppe verglichen mit präoperativ eine signifikante Steigerung der Denervierungszeichen. Die Laborparameter ergeben eine signifikante Erhöhung von CK und Myoglobin postoperativ. Das paraspinale Muskelvolumen sinkt signifikant postoperativ. Die Korrelationsanalysen beschreiben einen signifikant negativen Zusammenhang zwischen Denervierung und Muskelvolumen. Das paraspinale Muskelvolumen korreliert signifikant positiv mit dem Outcome nach einem Jahr postoperativ. Es ergeben sich signifikant physiologischere EMG-Scorewerte in der minimalinvasiven Gruppe. Die paraspinale Muskelatrophie nach PLIF scheint sowohl mit indirekter Muskeltraumatisierung als auch mit direkter Muskelschädigung assoziiert zu sein. Das Atrophieausmaß könnte ein wesentlicher Einflussfaktor für ein erfolgreiches Langzeitergebnis nach Operationen an der LWS sein. Ein Grund für die bekannte geringere Muskelatrophie bei minimalinvasivem Vorgehen könnte eine reduzierte indirekte Muskeltraumatisierung sein.

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