Evaluierung fluorochromer Sonden für ein nicht-invasives Früherkennungsverfahren von Morbus Alzheimer

Eine Verbesserung der therapeutischen Möglichkeiten von Alzheimer verlangt ein frühzeitiges Eingreifen in das Krankheitsgeschehen, wofür jedoch eine Frühdiagnose der Erkrankung zwingend notwendig ist. Während mit den derzeit in der Klinikroutine angewandten Diagnosetechniken eine Frühdiagnose von Alzheimer nicht realisiert werden kann, stellt diese Arbeit mit der Molekularen Bildgebung der für Alzheimer typischen Amyloid-Plaques (Aβ) und Neurofibrillenbündel (Tau) der humanen Retina mittels fluorochromen Bis(arylvinyl)pyrazinen, Bis(arylvinyl)pyrimidinen und asymmetrischen Hemicyaninen eine vielversprechende Option zur Frühdiagnose von Alzheimer dar. Als besonders geeignete fluorochrome Sonde zeigte sich hierbei das Bis(arylvinyl)pyrazin BSc4352, was eine vielversprechende Interkalationsfähigkeit für fibrilläre Strukturen und Aβ-Affinitäten aufwies- gleichzeitig aber bessere in vitro-Biokompatibilitäten als der post mortem-Alzheimer-Färbestandard Methoxy-X04 und das unspezifische, aber klinisch zugelassene Indocyaningrün zeigte. Zusätzlich bestätigte die im Tierversuch nachgewiesene Penetration der Blut-Retina-Schranke und das Vordringen in die für die neuropathologischen Ablagerungen relevanten retinalen Schichten das Potential von BSc4352, die Aβ- und Tau-Ablagerungen der humanen Retina durch ein mit konfokaler Bildgebung gekoppeltes Fundusimaging des Auges nicht-invasiv und vor allem lange vor dem Auftreten der ersten Demenzsymptome fluoreszenzoptisch zu detektieren und eröffnete damit die Basis für einen erfolgsversprechenden Ansatz eines Frühdiagnoseverfahrens der Alzheimererkrankung.

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