Förderung der Lernerautonomie im universitären DaF-Unterricht in nahöstlichen Raum am Beispiel des Iran

Die Diskussionen über die Lernerautonomie sowie deren Förderung wurden oft, basierend auf falschen Interpretationen des Konzeptes, geführt und missverstanden. Die Lernerautonomie wird z.B. immer wieder mit dem isolierten Lernen ohne Lehrer oder Lernen außerhalb des Unterrichts gleichgesetzt. Oder ähnlich damit wird die Lernerautonomie als ein Instrument bzw. eine Methode definiert, die bei Lehr- und Lernprozessen einzusetzen ist. Diese Missverständnisse von Lernerautonomie haben dazu geführt, dass man die Autonomie-Idee als ein westliches Konzept für andere nicht-westliche Lernkontexte für unangemessen hält. Die vorliegende Arbeit greift nicht nur in die Fachdiskussion über die Adaptionsfähigkeit tradierter Lehr- und Lernstrategien, sondern erfasst mit Fokus auf die Lernerautonomie multifaktorielle Zusammenhänge, die sowohl das Handeln der Lehrperson als auch das der Lernenden im Universitären Fremdsprachenunterricht (Deutsch als Fremdsprache) an einer iranischen Universität (Isfahan) steuern. Somit zielt sie auf die Förderung der Schlüsselkompetenzen einer konstruktivistischen Lehr- und Lernkultur, in deren Mittelpunkt die Lehrer-Lerner-Beziehungen stehen und versucht, die Kompatibilität der Lernerautonomie mit den konkret-historischen Bedingungen fremdkultureller Lehr- und Lernkonventionen im nahöstlichen Raum am Beispiel des Iran auszuloten. Das Forschungsdesign erhellt zunächst die historischen Wurzeln der fremdkulturell-geprägten Bildungstraditionen im Iran sowie deren aktuellen Stand. Mittels einer Fallstudie vor Ort wird herausgefunden, inwieweit Lerner am Anfang ihrer universitären Fremdsprachenausbildung willens und fähig sind, Inputs einer fördernden Lernerautonomie aufzunehmen: zu agieren, zu reagieren, zu reflektieren und zu interpretieren. Zur Objektivierung der Forschungsleitung wurde eine Methodenkomplexion aus der qualitativen empirischen Sozialforschung eingesetzt, die aus Lernerbefragung, Lernerinterviews und Unterrichtsbeobachtung besteht.

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