Untersuchungen zum Einfluss von Darmfermentationsprodukten auf ausgewählte Gene und Proteine mit Bedeutung für die Chemoprävention und Tumorprogression des kolorektalen Karzinoms in humanem Kolongewebe

Maligne Veränderungen des Kolons und Rektums sind weltweit eine der häufigsten Krebserkrankungen und krebsbedingten Todesursachen. Eine ballaststoffreiche Ernährung kann dabei helfen, dass Risiko für kolorektale Tumore zu reduzieren. Insbesondere kurzkettige Fettsäuren wie Butyrat, die aus dem bakteriellen Abbau der Ballaststoffe im Dickdarm hervorgehen, weisen antikanzerogene Eigenschaften auf und könnten zu den protektiven Effekten beitragen. Untersuchungen, die diese Einflüsse auf humane Kolonepithelzellen hinreichend belegen, fehlen bislang jedoch. In der vorliegenden Arbeit wurde deshalb schwerpunktmäßig der Einfluss von Butyrat und ferner eines in vitro fermentierten Inulin/Oligofruktose-Gemisches (Synergy1®) auf ausgewählte Gene und deren Proteine mit Bedeutung für die Prävention und/oder Progression kolorektaler Tumore charakterisiert. Die Untersuchungen wurden ausschließlich unter Verwendung von gepaartem Normal-, Adenom- und/oder Tumorgewebe des Kolons durchgeführt. Auf Basalebene konnte dabei ein sehr hoher Anstieg der DEFA6-Expression im Kolonadenomgewebe sowie eine altersbedingte Abnahme der Aktivität antioxidativer Enzyme im normalen Kolonepithel gezeigt werden. Für Butyrat wurde hingegen eine differenzielle Regulation von Genen nachgewiesen, die in verschiedene zelluläre Prozesse involviert sind. Das in vitro fermentierte Synergy1® erzielte überwiegend ähnliche Effekte hinsichtlich der Regulation der untersuchten Gene. Mit Hilfe von Korrelationsanalysen wurden zudem variierende Abhängigkeiten der mRNA- und Proteinexpressionsveränderungen festgestellt. Anhand der vorliegenden Ergebnisse konnte DEFA6 als ein potenzieller neuer Marker für prämaligne Tumorstadien identifiziert und Fermentationsprodukte wie Butyrat sowie die des in vitro fermentierten Synergy1® mit potenziell chemopräventiven Aktivitäten in humanem Kolongewebe belegt werden.

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