Plötzlich gesund! : Vom Sinn und der Notwendigkeit, (auch) im Justizvollzug gesundheitsförderliche Strukturen zu implementieren

Die Frage nach den Ursachen für diese hohen Krankenstände und nach den Auswirkungen des institutionellen Gesamtarrangements auf das (Gesundheits-)Verhalten der Mitarbeiter – was erhält gesund und was macht krank? – markiert den zentralen Ausgangs- und Bezugspunkt der hier angestellten Überlegungen. Diese basieren auf eigenen Fragestellungen und Interessen, auf Erhebungen und Forschungsergebnissen aus dem deutschsprachigen Raum sowie auf sozial- arbeitswissenschaftlichen und organisationstheoretischen Diskursen.Bezogen sich die Forschungen zu diesem Thema lange Zeit auf England und die USA, so konnten inzwischen auch für Deutschland repräsentative Ergebnisse vorgelegt werden. Vor allem durch Dolde (2001), Bögemann (1993,2004), Lehmann und Greve (2006), Lehmann (2009) sowie Ständer (2009)wurden die Belastungen und das Belastungserleben von Vollzugsbediensteten in deutschen Justizvollzugsanstalten erstmals differenziert untersucht und dargestellt. Die Ergebnisse beziehen sich jedoch ausschließlich auf die alten Bundesländer. Das in den angelsächsischen Studien aufgeführte Paradoxon, dass die Belastungen nicht per se aus der Arbeit mit den Inhaftierten, sondern vielmehr aus den organisatorischen und klimatischen Bedingungen innerhalb der Organisation resultieren, konnte zum einen bestätigt und zum anderen durch weitere Faktoren ergänzt werden.

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