Vergleich der Akut- und Spättoxizität zwischen interstitieller HDR-Brachytherapie in Kombination mit perkutaner Strahlentherapie des Prostatakarzinoms

Ziel der Arbeit ist, zwei Verfahren bezüglich der akuten und chronischen Toxizität retrospektiv zu vergleichen: alleinige perkutane Bestrahlung (EBRT) und perkutane Strahlentherapie in Kombination mit der High-Dose-Rate-Brachytherapie (HDR). Von 1998 bis 2006 wurden 299 Patienten, medianes Alter 70, (49 bis 85) mit einem Prostatakarzinom bestrahlt. 179 Patienten erhielten eine Kombinationstherapie aus perkutaner pelviner Radiatio bis zu einer Dosis von 50,4 Gy sowie eine HDR-Brachytherapie von zweimal 10 Gy (HDR-Gruppe). 120 Patienten wurden mit einer perkutanen pelvinen Radiatio bis 50,4 Gy und einer Aufsättigung der Prostataregion bis zu einer Dosis von 72 Gy behandelt (EBRT-Gruppe). Das mittlere Follow up betrug vier Jahre. Die intestinale Akut- und Spättoxizität war in der EBRT-Gruppe durchgehend höher als in der HDR-Gruppe. Signifikante Unterschiede gab es während der Therapie (88,3% vs. 73,7%, p=0,039) und 1,5 Jahre p. rad. (42% vs. 23,9%, p=0,009). Der überwiegende Anteil der intestinalen Nebenwirkungen waren erst- und zweitgradig (akut: HDR 50,7%, EBRT 61,9%, spät: HDR 24%, EBRT 35,2%). ≥Grad 3-Toxizitäten waren in der Akutphase mit 2,4% (HDR) und 0,3% (EBRT) und mit 0,8% (HDR) und 0,7% (EBRT)in der Spätphase selten. Urogenitale Akuttoxizitäten waren in beiden Gruppen nahezu gleich (1. und 2. Grades: HDR: 78,4%, EBRT 71,4%). In der HDR-Gruppe gab es zu allen Kontrollterminen signifikant mehr urogenitale Spättoxizitäten (1. und 2. Grades: HDR-Gruppe 45%, EBRT-Gruppe 28,1%, Grad-3-Toxizitäten: HDR-Gruppe 5,4% EBRT-Gruppe 2%). Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Rate an intestinalen und urogenitalen Nebenwirkungen moderat ist und schwere interventionspflichtige Toxizitäten selten sind.

Zitieren

Zitierform:
Zitierform konnte nicht geladen werden.

Rechte

Nutzung und Vervielfältigung:
Alle Rechte vorbehalten